Montag, 31. Dezember 2007

Jahreswechslereien

Wie mir der ganze Silvester-Neujahr-Hype auf die Nerven geht!

Jeder spürt den Drang und Zwang, etwas Besonderes aus diesem Datum zu machen, dabei ändert sich außer dem Kalender gar nichts (wenn man von den Wohltaten absieht, die uns die Politiker bescheren). Statt Nachdenken gibt es Sentimentalität (Jahresrückblick), Exaltation (Silvesternacht )und Angstmacherei (Vorschau). Nachdem der Neujahrskater abgeklungen ist, geht alles wieder seinen alten Gang, nur der Umsatz von Hotellerie und Gastgewerbe ist gestiegen - und das ist ja auch was und heute eigentlich schon alles!
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In der Zeitung stand, dass in der Silvesternacht die Feinstaub-Belastung durch die massierte Pyrotechnik am höchsten ist. Hier könnte man ansetzen, um dieses lästige Übel aus der Welt zu schaffen. Das Leid von kranken und alten Menschen, die panischen Ängste von Tieren, das zählt ja alles nicht, aber als Umwelt-Thema aufgezogen könnte man auf ein Verbot hinarbeiten - wie beim Rauchen! Vielleicht noch ein bißchen "Klimawandel" und "CO2-Ausstoß" dazugemischt und vom Boulevard serviert - ja, das müsste gehen!
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In Frankreich treten morgen ganz strenge Anti-Raucher-Regelungen in Kraft. Dabei wurde eine Umfrage angeführt, nach der 2/3 der Raucher diese Maßnahmen auch befürworten. Wenn man weiß, wie man solche Umfrageergebnisse durch geeignete Fragestellungen "erzeugt" (ich habe ich meiner Jugend diese Verfahren studiert und ausgeübt), kann man nur einmal mehr den Kopf schütteln über diese Informations-Jauche, die mit dem Label "Wissenschaft" tagtäglich über uns ausgeschüttet wird. - Es müßte sich einmal jemand die Mühe geben und die diversen Zeitungs-(=Agentur-)Meldungen zu einem Thema sammeln - das volle Spektrum der Behauptungen für und dagegen wäre versammelt.

Helferlein


Ohne Hilfspersonal hätte ich meine heurigen Aufgaben nicht erledigen können.

Samstag, 29. Dezember 2007

Wien - ein Geschenk



...aber im Hintergrund dräuen die donjons der Veste AKH (Allg. Krankenhaus) mit ihren schrecklichen Verliesen.

Piripiri: Wien den Touristen

Mittwoch, 26. Dezember 2007

ÖBB-EC




Lokalaugenschein, heute, Stefanitag, Wien-Südbahnhof, graues, naßkaltes Wetter: Der Eurocity VINDOBONA nach Hamburg, Planabfahrt 10:04, fährt 39 Minuten verspätet ab.
Für die ersten 15 Min. kann die ÖBB nichts, weil die Garnitur aus Prag (wegen der Bauarbeiten bei den CD) schon verspätet ankam und natürlich Zeit gebraucht wird für's "Umspannen" der Lok; außerdem sollten noch 4 weitere Waggons dran. Aber hier fängts schon an: Unter den zusätzlichen Wagen war einer, den man offensichtlich kurz vor der Revision wegen akuten Waggonmangels noch einmal in Verkehr genötigt hatte. Er war in keinem guten Zustand, wies mindestens ein blindes Fenster auf, eine Zumutung für Passagiere. Außerdem erhöhte sich die Zahl der 1. Klasse-Waggons nicht - von denen war nämlich nur einer im angekommenen Zug.
Nun wartete hauptsächlich internationales Publikum auf den Zug, darunter viele Asiaten. Diese suchten verzweifelt nach den Waggons, die ihrer Reservierung entsprachen und noch nicht da waren. Irgendeine Unterstützung seitens ÖBB-Personal gab es nicht außer einer vagen Handbewegung Richtung "vorne". Hauptsache, reserviert.
Das Beistellen der zusätzlichen Waggons bot offensichtlich größere logistische Schwierigkeiten, sie standen auf einem Nebengleis im Bahnhofs- und nicht schon draußen im Verschub-Bereich. Die meiste Zeit tat sich eigentlich gar nichts, erst als die ursprüngliche Verspätungsanzeige von 15 Min. gegen 30 ging, kam etwas Leben in die Angelegenheit, aber auch nicht übertrieben. Ein ÖBB-Rangierer verfällt nicht in Laufschritt wegen ein paar Leuten, überhaupt, wenn dies Ausländer sind. Irgendwie schafften sie es dann doch noch, den Zug um 10:43 ins Rollen zu bringen. Im 1.-Klasse-Waggon konnte man von außen ziemlich chaotische Zustände und einen hilflos wirkenden Schaffner registrieren. Auf dem Bahnsteig ein Fahrdienstleiter, der die Achseln zuckte und dann in sein warmes Büro zurückging.
Nun verstehe ich wenigstens, warum die ÖBB keinen EC-Zuschlag einheben.
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Hochachtung übrigens vor der Chuzpe des Bahn-Managements (spez. Wehinger): Zusatzwaggons und Ergänzungszüge waren zu Weihnachten immer eine Selbstverständlichkeit und sollten offensichtlich diesmal eingespart werden. Sie jetzt, da sie durch die Öffentlichkeit erzwungen wurden, als besondere Leistung ganzseitig in den Medien als Großtat zu bewerben, zeugt von außerordentlichen Manager-Fähigkeiten!
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Dem Helden von Hegyeshalom gebührt ein Orden!

Piripiri: BAHNIANA

Montag, 24. Dezember 2007

West und Ost

In der Nachkriegszeit wurden wir vom "american way of life" überspült und jetzt ergießt sich durch eine neureich-dreiste Plutokratie massenhaft östliches Geld in unser Land. Vom ersteren ist die Hollywood-Dramaturgisierung unseres ganzen öffentlichen und kulturellen Lebens und damit auch die politisch korrekte Heuchelei über uns gekommen, vom letzteren (obwohl aus trüben Quellen kommend für viele überaus wohlriechend) wird eine mafiös unterwanderte Wirtschaft bleiben - speziell in den dafür anfälligen Branchen wie z. B. dem Immobilien-Markt. Nun - ich gebe es zu - ich habe ich gegen die Russen ein starkes Vorurteil. Nachdem sie jahrzehntelang die ost-europäischen Vasallen-Staaten mit ihrer dumpf-grauen Übellaunigkeit und ihrem paranoiden Sicherheitswahn verödet haben, wollen sie nun den Westen mit Hilfe ihres Energie-Gelds plump unter den Tisch saufen.

http://kumpfuz.blogspot.com/2007/02/frmmigkeit.html

Wallenstein

Vom neuen Wallenstein im Burgtheater wird berichtet, dass darin so schlampig ("schnoddrig") gesprochen wird, dass man in den hinteren Reihen nichts mehr versteht. Ich nehme aber an, dass dies nur für die einheimischen Besucher gilt - also für die hier Steuerpflichtigen.
Während der "Anschluß" in der Politik ja der Geschichte angehört (es sei denn, man betrachtet die EU in diesem Sinn, was ich nicht tue), ist er in der Welt des Theaters reale Gegenwart. Auch hier die fatale Eigenart der Österreicher, sich dem Stärkeren an den Hals zu werfen.

Samstag, 22. Dezember 2007

Walküre


Vorgestern die "neue" Walküre in der Staatsoper! Sehr schön gesungen und musiziert. Welser-Möst ein exzellenter Kapellmeister, kein Showman - aber ab und zu hätte mich ein bißchen Emotion nicht gestört. Ich konnte ihn nämlich von der Proszeniumsloge direkt ins Gesicht sehen. Wenn er mich nur nicht so stark an W. Schüssel erinnern würde!

Cor anglais: H.M.K. - hatte ordentlich zu tun. Angeblich hätte sie in der vorigen Vorstellung "gekikst" - aber das passiert beim "bois" schon mal und lang nicht so oft wie bei den "cuivres"!
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"Das Doppelrohrblatt wird von den SpielerInnen zwischen die Lippen genommen und angeblasen, wodurch die beiden Rohrblätter gegeneinander in Vibration versetzt werden: Sie öffnen und schließen sich sehr schnell und geben so stoßweise Energie an die Luftsäule im Inneren des Instruments ab, welche zum Mitschwingen angeregt wird. Die kontrollierte und gefühlvolle Ausübung dieses Vorganges macht einen guten Englisch Hornisten aus. Der Ansatz wird beim Englisch Horn durch die im Vergleich zur Oboe breiteren Rohrblätter erleichtert. Aufgrund seiner Größe spricht das Instrument jedoch etwas langsamer an und ist dadurch schwerfälliger."(Vienna symphonic)
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Benj. Schmidinger
Jungphilharmoniker
Fußballer
Schlagwerker
Percussion meets woodwind
La commedia è finita!

Schengenfeier privat

Als alter "Ostlandfahrer" feierte ich gestern den 21.12.2007 mit einer Kurzreise nach Sopron.
Dabei hat das Image der GySEV als kleiner, aber feiner (im Gegensatz zu MAV und ÖBB also gut funktionierender) Privatbahn bei mir einen argen Riss erfahren: Nun schon zum zweiten Mal (vom ersten Mal im vergangenen Winter habe ich mir leider die Daten nicht aufgeschrieben) lässt die GYsev im Bahnhof Sopron einfach einen Zug "sterben":

Gestern nachmittag war Zug R 7761 (Abf.Sopron 15:58) zuerst auf Gleis 5 auf dem Bahnstei-Zielanzeiger angezeigt, dort stand interessanterweise der TW-4147 aus Wr. Neustadt, der aber für die Remise bestimmt war. Darauf ging ich zum Monitor, dort war "mein Zug" unter Gleis 6 zu finden. Eine Weile wurde er auch über den Tonband-Lautsprecher dort angekündigt. Plötzlich verschwand er kurzfristig vom Display, um dann wieder unter Gleis 3 aufzutauchen. Gut, fein - dieser Bahnsteig war ja bis jetzt für Ö-Züge nicht zugänglich, ich wechsle also freudig hinüber; wieder läuft das Tonband, um dann auf einmal mittendrin abzubrechen. Ich stürze zum Monitor - ja dort ist er noch für Gleis 3 angeschrieben, aber nicht mehr lang: Plötzlich verschwindet er auch von dort sang- und klanglos. Schmecks! Mein (Eisenbahn-)Ungarisch reicht durchaus aus, um festzustellen, dass der Ausfall auch akustisch nicht angekündigt wurde! Auf einmal gab es auch keinen Raaberbahnler auf dem ganzen Bahnhof mehr, der deutsch verstand!

Wenn die ÖBB nicht willens oder fähig sind, einen Zug in Verkehr zu setzen, ist das nicht die Schuld der Gysev, aber eine Information der Fahrgäste auf ihrem Bahnhof ist sehr wohl ihre Pflicht! Von MAV und ÖBB erwarte ich mir sowas gar nicht, aber von der Gysev sehr wohl!

Wenn die Antwort darin bestehen sollte, dass ich ja auf den nachfolgenden REX 2829 ausweichen konnte, trifft das nicht den Punkt: Ich wollte nämlich noch kurz die "neue" Strecke nach Neckernmarkt-Horitschon "besichtigen" - was dann nicht mehr ging, sonst wäre ich dort liegengeblieben. Nun ja, dort gibt es prima Wein, aber ich wollte ja wieder nach Wien zurück. Da es aber eh schon dunkel war, hätte ich ohnehin nichts mehr gesehen - vielleicht war das der tiefere Grund? ;=)

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Zocker

Ein Unternehmer, der gut ist, kann reich werden, einer, der weniger gut ist, macht Pleite und verliert möglicherweise sein Geld.
Nicht so der Manager: Auch wenn er seine Firma gegen die Wand fährt oder (aus-)schlachtet, hat er sein Schäfchen ins Trockene gebracht und zieht ungestraft davon.
Dieses risikofreie Zocken mit fremden Werten ist es, der empört. Aber die Politiker machen es ja nicht anders.

Post modern

Die Post will ihren "Service verbessern" und Personal abbauen.
Bitte, wie geht das?
Stellen sie nun Roboter zum Briefkastenbefüllen ein?
Ich nehme an, sie werden uns irgendwann weismachen wollen, dass die Selbstabholung am Postamt überhaupt die beste Lösung wäre, natürlich möglichst mit einer kostenpflichtigen Vorteilskarte.
Im übrigen kündet auch die Bahn an, ihren "Service verbessern" zu wollen, ich nehme an, nach demselben Rezept - eine gefährliche Drohung!
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POSTMODERNE.
Dank Einsatz der Betriebswirtschaft,
Haben sie es jetzt geschafft,
Briefe statt wie einst in Tagen
Nun nach Wochen auszutragen.

Piripiri: Telekom

KRONE

So mancher, der die Kronenzeitung verachtet, verachtet in Wirklichkeit ihre Leser.
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Und allzu hart darf man die Kollegen ja auch nicht anfassen - man könnte ja einmal auf sie angewiesen sein oder froh sein um einen Job im Dichand-Imperium.
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Generell gilt der alte Spruch: "Wess' Brot ich ess, dess' Lied ich sing".
Ausnahmen gibt es, aber selten, speziell in Österreich.

Arigona

Nicht jeder ist ein schlechter Mensch, wenn er das Radio um 6 Uhr früh angewidert abdreht, weil die Spitzenmeldung der Nachrichten schon wieder ein Omofuma- oder Arigona-Thema ist.

Journalisten und Politiker sind eben immer an der vordersten Front, sowohl was die öffentlich sichtbare Moral und die privat geübte Unmoral betrifft.

Dienstag, 18. Dezember 2007

Manager

BARBIERE.

Manager da,
Manager dort,
Ein bisschen Krida,
Schon wieder fort.

Sonntag, 16. Dezember 2007

Licht ins Dunkel

...aber bitte nicht mit der Taschenlampe, sondern mit einer Laterne, die auch das eigene Gesicht ins rechte Licht rückt!

CHARITY.
Wer leise spendet,
Ist verblendet:
Mit Show-Getöse
Bringt's Erlöse!


TIPP.
Wenn die Welt Dir als Verwalter
Einer Spendensammlung dankt,
Wird Dein teures Ego – Alter,
Hörst Du! - gänzlich sakrosankt!

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Mitleid und Barmherzigkeit sind heute Waren, die vermarktet werden; ein Plakat versucht das andere mit "zu Herzen gehenden Bildern" zu übertrumpfen. Gemacht von und für jene(n), denen mehrmals täglich das Herz zerbirst, aber nur im Kopf.

Mildtätigkeit ist ein Wirtschaftszweig, an dem eine Menge Leute eine Menge Geld verdienen. Jeder, der heute einer Organisation für einen guten Zweck spendet, muß sich klar sein, dass er damit in erster Linie eine Industrie, oder besser ein Gewerbe finanziert; bei den besseren bleibt noch etwas übrig für die eigentlichen Spendenobjekte.


Freitag, 14. Dezember 2007

Pflegechaos

Überall Angst und Unsicherheit zum Thema Pflege.
Sicher ist nur eines: Jede Sache, die bisher gut funktioniert hat, tut dies nicht mehr, sobald sich die Politiker ihrer angenommen haben!

Dienstag, 11. Dezember 2007

Groß und klein

Ein kleiner Mann wird manchmal groß, aber selten großzügig.

Montag, 10. Dezember 2007

Selbstportät

Etwa so:
»....so kleidete sich's in Humor, auch wohl in Selbstironie, weil er seinem ganzen Wesen nach überhaupt hinter alles ein Fragezeichen machte...«

 »...Dünkel und Überheblichkeit (während er sonst eine Neigung hatte, fünf gerade sein zu lassen) waren so ziemlich die einzigen Dinge, die ihn empörten.«

»Unanfechtbare Wahrheiten gibt es überhaupt nicht, und wenn es welche gibt, so sind sie langweilig.«

Anleihen aus: Theodor Fontane: Der Stechlin.

Ethikunterricht

Ethik sollte man nicht nur an Volksschulen, sondern vor allem an der Wirtschaftsuniversität lehren, aber man wird wohl keinen Professor finden.

Piripiri: pedigree

ERHÖHUNGEN

Nun erst begreife ich den tieferen Sinn der Pensionserhöhung, der sogar den neunmalklugen Experten verborgen blieb: Man drückt uns eine Kleinigkeit in die private Hand, damit wir in Zukunft etwas in die Öffentliche Hand hineinlegen können; damit wir weiters ein bißchen bei Laune gehalten werden und nicht womöglich auf die geballten neuen Erhöhungen (Krankenkassenbeitrag, Rezeptgebühr, Energiepreise, ÖBB, ORF-Gebühr u.a.m.) mit Konsum-Drosselung oder gar -Verzicht antworten.
So fließt alles in Umlageform wieder schön zurück und alle sind froh und glücklich dabei - zu preisen ist die Schlauheit der Politiker, welche das Werkel in Gang halten, indem sie eine ganze Generation schmieren. Jetzt ist mir auch klar, warum die Schüssel-Partei so brav mitgetan hat.

Merke: Nicht die vergangenen Preiserhöhungen sollen abgedeckt werden, sondern die kommenden!

Lednice (Eisgrub)

 
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Samstag, 8. Dezember 2007

Securities

Abseits der IT, also im richtigen Leben, gibt es kaum etwas, das mir so unsympathisch ist wie die SECURITIES, so nennt man neuerdings Security-Personnel.

Meistens sind das ja mehr oder weniger gescheiterte Existenzen, die - nun plötzlich mit Machtmitteln versehen - sich mit ihren dunklen Anzügen & Sonnenbrillen sowie durch grimmiges Blicken, markiges Stehen und Gehen in Szene setzen können.

Laut Aussagen meiner Umwelt bin ich sonst eher ein ruhiger Typ, aber bei Ansicht dieser Leute, wie sie ihre Funkgeräte wie Pistolen in die Gegend halten, neige ich zum Ausrasten. Unvergesslich sind mir (und meiner Frau) meine einschlägigen Erregungen an Plätzen wie dem Escorial, aus Berlin (Gropiushaus) und v.a. aus Rom auf dem Petersplatz: Ich wollte wieder einmal das Grab von Papa Roncalli besuchen, aber es war eine Papstmesse auf dem Petersplatz und die Kolonnaden zerniert, aber nicht von der Schweizergarde, sondern von irgendwelchen privaten "tontons macoutes". Ich musste flüchten, um mir nicht selbst Ärger zu machen.

Auf den Bahnhöfen der ÖBB gibt es jetzt auch bahnfremdes Security-Personal, das mir das "train-spotting" verleidet.
Und wenn man neuerdings das AKH-GEbäude betritt, muss man ebenfalls durch ein Spalier von uniformierten Sicherheitsleuten hindurch; diese machen den Eindruck, als läge ihr letzter Stein-Aufenthalt noch nicht allzulange zurück.

WORT

"....durch die Darstellung, die der Gegenstand findet, wird er über sich selbst erhoben und hört auf, ein veschwindender zu sein. Denn nicht auf die Tat kommt es an, sondern auf das Wort, das sie festhält und überliefert.
Das Wort allein macht lebendig; was stumm ist, und wäre es das Größte, ist tot."
Th. Fontane (AdZdOkk,S327)

Freitag, 7. Dezember 2007

GESICHTER

Mich erstaunt immer wieder die arrogante Schamlosigkeit, mit der Politiker, aber auch und vor allem Bosse ihre unerfreulichen Gesichter in den Medien zur Schau stellen. Den meisten von ihnen ist der Unmensch so deutlich ins Gesicht geschrieben, daß es mir kalt über den Buckel läuft. Irgendjemand sollte ihnen ja sagen, dass sie sich da in ungewünschter Weise outen, aber wie diese Leute nun mal gestrickt sind, traut sich das (a) niemand in ihrer Umgebung und sie würden (b) das auch nicht glauben.


EVOLUTION.
Zähne und Rachen
Zu Mord nicht mehr taugen.
Angst davor machen
Bei Menschen die Augen.

Sonntag, 2. Dezember 2007

Wo wäre ich wohl gestanden?

(Auszug aus einem Artikel von Andreas Khol in der Presse vom 1.12.2007)

....Die Fragen, die ich mir immer wieder stelle: Wie konnte aus dem „Volk der Dichter und Denker" ein so grausamer, vom Volk bis zum Schluss durchgetragener blutrünstiger Verbrecherstaat werden? Wo wäre ich wohl gestanden: am Heldenplatz oder am Stephansplatz? ... Aus den neueren historischen Forschungen wird die Antwort auf die erste Frage klarer.

Die zweite Frage ist eine Prüfung, der sich jeder unterziehen sollte. Die verbreitete Selbstgerechtigkeit der Enkelgeneration ist da völlig fehl am Platz, ja sogar ärgerlich.

"Immer am lautesten hat sich der Unversuchte entrüstet", so Werner Bergengruen.
Heute, da wir den Gang der Geschichte, die Verbrechen und Unmenschlichkeiten kennen, sieht sich jeder bei den Guten, den Gerechten. Aber was wussten, was konnten die Menschen 1938 und bis zum Ende des Krieges in Radio und Zeitung erfahren?
...

Piri-Piri: HEIKLES

Samstag, 1. Dezember 2007

Gut und Schlecht

Neuerdings wird wieder viel Tinte verspritzt, um Äußerungen zu widerlegen, daß dies oder jenes im 3. Reich auch gut gewesen sei....
Ich halte das für realitätsfernen Unsinn, weil es nach meiner Überzeugung nichts Böses auf der Welt gibt, das nicht auch in irgendeiner Form Gutes enthält oder bewirkt. Wirklich 100%ig Böse ist nur der Teufel, wenn man an ihn glaubt, aber selbst jene Menschen, die ihm am nächsten kommen, können es nicht vermeiden, dass irgendetwas an ihrem Tun irgendjemandem auch zum Guten ausschlägt.
Wenn also jemand sagt, dies oder das war unter Hitler gut, so kommt es doch nur darauf an, welche Schlüsse der Einzelne daraus zieht. Gerade von Journalisten und Politikern lasse ich mich nicht gern bevormunden oder mir unterstellen, ich würde deswegen den Nationalsozialismus gutheißen.
Aber Differenzierung ist in der Öffentlichen Meinung nicht lebensfähig.
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Das Nicht-Vergessen lässt sich weder befehlen noch erzwingen - im Gegenteil: Forcieren bewirkt das Gegenteil.

Piripiri: Nathan

Wiener Zeitung

Im "Organ der Republik Österreich" schreibt Hr. Dr. Andreas Unterberger sein "Tagebuch" und mißbraucht diese vom Staat stark subventionierte Zeitung als privaten Schießkeller, in dem er alles auf's Korn nimmt, was seinen stramm bürgerlich-konservativen-wirtschaftshörigen Ansichten zuwider ist. Natürlich wurde er von Schüssel dort installiert....
Dabei bin ich inhaltlich sogar mit vielem einverstanden, was er schreibt - aber diesen Stil der pointierten Hartgesottenheit kann ich nicht goutieren.
Er erinnert mich stark an die Äußerungen von Studenten der Wirtschaftsuni Anfang der 60 (als sie noch "HS für Welthandel" hieß); irgendein Professor muß dort sein Unwesen getrieben haben, der extrem neoliberale Ansichten verzapfte, als es diesen Begriff noch gar nicht gab.

Ebenfalls aufgefallen ist mir der Kultur-Redakteur Edwin Baumgartner. Ich weiß nicht, ob er mit dem Komponisten desselben Namens identisch ist, aber wahrscheinlich ist er auch derselbe, der sich im "Tamino-Klassikforum" mit dem Verbal-Flammenwerfer als Herostrat gebärdet; nach seinen dortigen Äußerungen hat z.B. Doderer nur Unsinn geschrieben....

Lügen

Wer behauptet, daß Politiker und Journalisten lügen, sagt nicht die Wahrheit; die Wahrheit ist, dass sie nicht die ganze Wahrheit sagen, sondern nur auf gewissen - meist unleugbaren - Tatsachen aufbauen, diese aber in ihrem Sinne verfälschen, indem sie weglassen und hinzufügen - je nach Interesse.
Beispiel: Wenn von Privatisierung die Rede ist oder wenn diese angestrebt werden soll, wird behauptet, dass dadurch die Kosten minimiert und die Leistung maximiert wird. Die Wahrheit ist: Das kann eintreten, muß aber nicht und tritt auch in den seltensten Fällen ein, vor allem nicht, wenn man es von seiten der Konsumenten betrachtet: Die eingesparten Kosten kommen den Betreibern zugute und der Kunde bekommt deutlich schlechtere Leistung.
Oder: Die Bahn erhöht ihre Preise um - sagen wir: 1,5 %. Das ist aber nur die Berechnungsgrundlage. Da hier "unrunde" Beträge herauskommen und man ja nicht abrunden kann, "muss" aufgerundet werden, wodurch dann bei kleineren Beträgen der %-Satz schon mal auf 2% oder mehr rutscht.
Gelogen also? Nein, aber ist eben auch nicht die Wahrheit. Unsere ganze Politik und Wirtschaft ist voll mit diesen Schummeleien - und es stört die meisten Menschen auch nicht.
Siehe auch die "kräftige" Pensionserhöhung (O-Ton SPÖ), da kommt am Ende wohl für wenige netto mehr als 1 (ein) lächerliches Prozent heraus.
"Prozent" und "Durchschnitt" sind die beliebtesten Lügen-Instrumente, denn wer fragt schon nach Bezugswert?
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Die Wahrheit ist , daß die Wahrheit niemanden interessiert.------
Die Wahrheit dient niemandem, und so ist sie auch niemandem zunutze.