Sonntag, 17. Februar 2008

King Lear

....am 14.2.2008 im Burgtheater mit G. Voss und M. Schwab. Recht saubere Aufführung, anschaubar, aber v. a. auch anhörbar; d. h., es wurde - mit einigen Ausnahmen - sehr gut gesprochen. - Vor einiger Zeit habe ich wieder das Buch gelesen (heutzutage meist das größere Vergnügen) und mir einige Zeilen notiert:

"As flies to wanton boys, are we to the gods.
They kill us for their sport."

"Thou shouldst not have been old till thou hadst been wise."

"What, in ill thoughts again? Men must endure
Their going hence, even as their coming hither; Ripeness is all:
come on."

"We have seen the best of our time: machinations, hollowness, treachery, and all ruinous disorders, follow us disquietly to our graves."
(Wir haben das Beste von unsrer Zeit schon gesehen. Untreue, Ränke, Verrath und alle verderbliche Unordnungen verfolgen uns bis in unser Grab.)

Donnerstag, 14. Februar 2008

Cosi fan tutte


...nein, kein Kommentar zur aktuellen politischen Lage, sondern nur der (B)Log zum letzten STOP-Besuch:

Unter der Führung von Ricardo Muti gelang trotz kleinerer Mängel ein hervorragender Abend. Es sangen u. a. B. Frittoli und A. Kirchschlager. An die in den Cosi wichtigen Oboen ließen sie diesmal keine Damen heran ... ob eine in der Bühnenmusik im 2. Akt beteiligt war, konnte ich nicht erkennen.

In der Pause erschien auch Z. Mehta in der Proszeniumsloge und hörte sich den 2. Akt an.

Schon interessant, daß Mozart die zärtlichste Musik für jene Text-Stellen schrieb, die den vorgetäuschten Gefühlen unterlegt sind. - Nun ja, von Richard Strauss wird auch berichtet, dass er am Vormittag die himmlischte Sphärenmusik schrieb, um dann am Nachmittag einen gepflegten Skat zu dreschen.

Montag, 11. Februar 2008

Regie-Theater

Aus: Wolfgang Schlüter, Anmut und Gnade:
"Die plane inszenatorische Verdoppelung des Schäbigen, diese antiauratische bloße Abbildlichkeit des Alltäglichen und gewalttätig Realen, all diese Popmusik-Einlagen, Blutkübel und Video-Projektionen sind tautologisch. So eine Bühnenwelt büßt an Provokation ein, was sie an correctness gewinnt. Sie fühlt sich bemüßigt, sagen wir: Hans Sachsens deutschnationales Pathos zu entlarven - und entmündigt damit das Publikum, indem sie Interpretation mit Didaktik verwechselt, lästig am Ärmel zupft und mit der Verdunkelung des Erwartungshorizontes der Zuschauer deren Bestes preisgibt - ihre Imaginationskraft. "
Siehe auch:
In meiner Jugend waren Bearbeitungen und Kürzungen literarischer Werke gang und gäbe, heute sind sie verpönt, jeder Germanist wühlt sich in die Archive, um ja die Urfassungen und vielleicht auch noch deren Varianten aufzuspüren und zu publizieren. Ob das beim Theater auch wieder einmal kommen wird?

Sonntag, 10. Februar 2008

Contrat social

"Wollt ihr dem Staat eine feste Grundlage geben, so duldet weder übertrieben Reiche noch Bettler. Diese beiden, natürlich unzertrennlichen Stände sind gleichermaßen unheilvoll für die öffentliche Wohlfahrt; aus dem einen gehen die Helfershelfer der Tyrannen hervor, aus dem anderen die Tyrannen; zwischen ihnen spielt sich stets der Schacher mit der öffentlichen Freiheit ab; der eine kauft und der andere verkauft"
(J.J.Rousseau)