Mittwoch, 30. Dezember 2009

Klimawandel 3

Ich bin kein Klimaleugner, sondern ein Klimalästerer.

Ich sage nicht:

"s' is alles net wahr"

sondern

"s' is net alles wahr".

----------
"Nicht alles" meint hier sowohl, daß einige Behauptungen schlicht und einfach nicht wahr sind als auch - und das meistens -, daß ihre Wahrheit nur in Wahrscheinlichkeit besteht.

Dienstag, 29. Dezember 2009

Piri-Piri: TUT GUT

Piri-Piri: TUT GUT

Mehrwert

Plus sonat, quam valet.

(Es tönt mehr, als es wert ist)
Seneca, Epistulae morales 40,5

Kürzer geht's nicht - das ist LATEIN!

ÖBB HBF 1

Der Ersatzbahnhof für den ÖBB-Regionalverkehr der Ostbahn ist schlicht eine Zumutung für die Reisenden: Erstens ist er um mindestens 100m zu weit von S-Bahn, Straßenbahnen und dem Bus 13A entfernt (außer man steigt am Gürtel für eine Station noch in den 69A um). Hierin sieht man ganz genau, wer bei den ÖBB das Sagen hat, nämlich die Immobilien- und Bau-Manager, welche diese Fläche für ihre kommerziell verwertbare Bebauung beanspruchen (siehe Bild!). Die Ansprüche des Personen-Regional-Verkehrs werden – nicht nur hier – immer untergeordnet. Am liebsten würden die ÖBB nur mehr die Westbahn als Bahn betreiben, evtl. noch die Ostbahn, weil dort auch der RAILJET verkehrt. Über die Südbahn lassen sie noch mit sich reden.

Außerdem ist dieses Provisorium (im Gegensatz zum Ersatzbahnhof Meidling) schlicht schäbig in Aussehen und Ausstattung; gerade mal 2 Fahrkarten-Automaten (natürlich permanent eine Schlange davor) und ein sog. „Reisezentrum“, in dem man sich kaum umdrehen kann.

Ideal ist die Anordnung dieses Provisoriums nur für Pendler, die mit dem Taxi an- oder abreisen...

Montag, 28. Dezember 2009

Holenders Macbeth

Heute im Radio erregt sich Hr. H. fürchterlich sowohl über Kritik und Publikum, weil sie so "konservativ" seien. Da macht er es sich wohl ein bißchen zu einfach. Ich lehne zwar auch "Buhorgien" während der Aufführung ab, weil sie den wirklichen (naämlich ausübenden) Künstlern auf der Bühne große Probleme schaffen, aber auch ich hege den Verdacht, dass Hr. H. diese Inszenierung ohnehin nur seinem eigenen Nachruhm gewidmet hat, natürlich beim (vorrangig deutschorientierten) Feuilleton, nicht beim eigenen, heimischen Publikum.
--------
Jetzt muss er sich nur noch in Sachen Klimawandel irgendwie profilieren, dann ist mir für seine mediale Zukunft nicht bange.

Samstag, 26. Dezember 2009

Gutmenschen II

Ein Gutmensch braucht kein guter Mensch sein, er muß nur gut verdienen.
Deshalb ist diese Spezies (ich nenne sie ja lieber "Edelmenschen") im ORF wie generell im gelben (rot+grünen) Medienbereich so gut vertreten: In diesen Berufen gehört ja außerdem eine gewisse Begabung zur Selbstdarstellung zur Job-Beschreibung.
------------
"Gott bewahre mich, ein rechtschaffener Mensch nach der Beschreibung zu sein, die ich täglich fast jedermann von sich selbst machen und als rühmlich ausgeben sehe."
Montaigne, Essais
-----------------
Ich persönlich halte mich für einen leidlich guten Menschen insofern, als ich mich bemühe, den Menschen, die mir nahestehen oder mit denen ich gesellschaftlich zu tun habe (den "Nächsten" eben), möglich kein Leid zuzufügen. Bei den meisten aber wächst die Nächstenliebe mit dem Quadrat der Entfernung zum Objekt, wobei Vorzeigbarkeit die Voraussetzung ist.
----------
Nehmt mir die Sorgen,
Die Angst vor dem Morgen,
Dann weih' ich mich ganz
Der Toleranz.

Freitag, 18. Dezember 2009

Humorvolle Resignation

"Ich kann mir keine angenehmere Einstellung zum Leben denken als eine humorvolle Resignation"
W.S.Maugham.
-------
Querbeziehung zum alten Fontane und zu Montaigne!

Orchestermusiker

Otto Strasser in "Sechse is" über die Anforderungen an den Orchestermusiker:

"....das aber erfordert Wendigkeit, rasche Auffassungsgabe, und nichts ist im Musikbetrieb lästiger als der schwerfällige Musiker, der zwar schön spielt, aber mt Fingern die Takte zählt, bei denen er nach einer Unterbrechung anfangen soll..."

War es das?

Montag, 7. Dezember 2009

Klimawandelismus

Mit zunehmender Verwunderung und Verärgerung stelle ich fest, dass mittlerweile auch seriöse Medien die Weissagungen der Klima-Katastrophen-Propheten so wiedergeben, als wären es bewiesene Tatsachen oder gar Axiome, die niemand hinterfragen darf, ohne sich selber auszugrenzen.

Dabei handelt es sich durch die Bank um Modellrechnungen, die notwendigerweise einen mehr oder weniger großen Wahrscheinlichkeitsgrad haben - den sie uns aber immmer verschweigen, weil dadurch die Wirksamkeit der Slogans leiden würde: Die öffentliche Meinung kann ja mit Wahrscheinlichkeiten nicht umgehen, jede Möglichkeit ist da gleich Wirklichkeit.

Ich streite nicht ab, dass es Gefährdungspotential für das Klima gibt, aber ich "glaube" nicht, dass der Planet gerettet werden muss. Dafür verstärkt sich der Verdacht, dass dieser "Glaube" von Politik, Medien, von diversen machthungrigen Organisationen und geltungsbedürftigen Personen(*) mißbraucht wird, um andere Menschen, Bürger, wenn möglich die Massen ihrem Einfluss zu unterwerfen oder aber schlicht um ihr Geld zu bringen. So, wie es die Kirchen schon immer gemacht haben. (Na ja, schließlich handelt es sich ja auch hier um Himmelserscheinungen)

Den Planeten von Hunger zu befreien, das wäre eine Prophetie, der ich folgen könnte.
--------------------------------------------------------------------------------------
"Es ist ein Unglück, so weit gekommen zu sein, daß als der beste Prüfstein der Wahrheit die Menge der Gläubigen gilt, in einem Gewimmel, in dem die Zahl der Narren die der Weisen um ein so Vielfaches übertrifft."
Montaigne, Essais,
---------
(*) z.B. Al Gore, der das schreiende Unrecht, das man ihm angetan hat, nicht verkraftet haben würde, hätte er sich nicht auf das Klima-Thema geworfen; aber er macht auch so uf mich einen aufgeschwemmten, ungesunden Eindruck.

Sonntag, 29. November 2009

Klimawandel 2

Dass sich die Lehre vom Klimawandel immer mehr zu einer Religion entwickelt ("Klimawandelismus"?) sieht man auch daran, dass die katholische Kirche, immer sehr um die Ökumene bemüht, ebenfalls die Klima-Glaubenssätze unhinterfragt akzeptiert und verwendet.

Es geschieht jetzt nichts anderes, als was Religionen immer schon mit Religiosität gemacht haben. Aber immerhin geht es ja in jedem Fall um den Himmel. An den religiösen Himmel mag der morderne Mensch nicht mehr glauben, dafür umso mehr an unerklärliche Himmelsphänomene, die er sich anmaßt, durch Messung vollständig erklären zu können, nicht nur gegenwärtig, sondern auch gleich für die Zukunft.

Ist wirklich so ein großer Unterschied, wie sich die Alten die Welt da droben erklärten und wie wir das Universum zu verstehen glauben ?

__________________
Keine Klasse von Stümpern wird von den Menschen mit größerer Nachsicht behandelt als die prophetischen. 
Lichtenberg 

Götterdämmerung-09



Dass man W-Möst zujubelt, kann ich nicht verstehen. Applaus, Respekt ja - denn es ist schon eine Leistung, den Ring so technisch perfekt zu musizieren, aber Jubel möchte ich doch für jemanden reservieren, der außer technischer Perfektion auch noch das gewisse Etwas dazubringt.
Kurt Rydl wirkte angestrengt. Boaz Daniel als Gunter hat sich gegenüber der letzten Serie verbessert.
Sonst gilt das vom Jänner d.J. Gesagte.

Donnerstag, 26. November 2009

Siegfried Nov09



Hoho, hoho, hohei!
Ein Wunder ist gescheh'n, Ich hab' den Welser-Möst lächeln sehn!
Am Ende des 1. Aktes griff die Spiellaune von St. Gould und W. Schmidt auf den Dirigenten über...
Insgesamt eine schöne Aufführung - wenn man von der häßlichen Szene absieht!

Sonntag, 22. November 2009

Rheingold 09 (November)



Eindruck etwas zwiespältig...Sängerleistungen unterschiedlich, Orchester und Dirigat tadellos, aber etwas kalt.

Dienstag, 17. November 2009

Migration & Integration

Während der blaue "Mitbewerb" und seine Wähler beim Thema Zuwanderung an Stopp und Ausweisung denken, redet die SPÖ von Integration und "Hausordnungs-Beachtung" der schon Zugewanderten. Von mehr dürfen sie auch gar nicht reden, sonst bricht ihnen auch noch der linke Rand weg. Solange aber dieses grundsätzliche Mißverständnis besteht, braucht sich die SPÖ keine Hoffnungen machen, ihre Wähler wieder zurück zu gewinnen.

ÖBB Österreichischer Bau Betrieb

Das eigene Management sieht die ÖBB mehr als Immobilien-Konzern denn als Mobilitäts-Unternehmen und so haben sie auch das Bauen lieber als das Fahren. Und wenn schon gefahren werden muss, dann lieber mit Autobus oder LKW auf der Strasse; somit wäre die Bezeichnung „Schienen-Ersatz-Management“ passender.

WZ - NOch einmal Unterberger

Unterberger wäre wahrscheinlich noch Chefredakteur der WZ, wäre er etwas vorsichtiger gewesen – aber dann wäre er nicht Unterberger.
Wie dem auch sei: Daß sich ein Journalist seiner Überzeugung wegen um Kopf und Kragen schreibt, wird man in Österreich eher selten erleben, leider schon gar nicht auf der Linken, wo es als Gipfel des Mutes gilt, mit Schaum vor der Feder gegen Strache (früher Haider) anzuschreiben.

Freitag, 30. Oktober 2009

Mittwoch, 30. September 2009

Zuwanderung

Während die FPÖ und ihre Wähler beim Thema Zuwanderung an Stopp und Ausweisung denken, redet die SPÖ von Integration und "Hausordnungs-Beachtung" der schon Zugewanderten. Von mehr dürfen sie auch gar nicht reden, sonst bricht ihnen auch noch der linke Rand weg. Solange aber dieses grundsätzliche Mißverständnis besteht, braucht sich die SPÖ keine Hoffnungen machen, aus dem Tief herauszukommen.

Samstag, 26. September 2009

Nachruf

"Jeder Mensch ist seiner Natur nach auf bestimmte, mitunter sehr, sehr kleine Dinge gestellt, Dinge, die, trotzdem sie klein sind, für ihn das Leben oder doch des Lebens Bestes bedeuten."
(Fontane, Irrungen, Wirrungen).

Das ist mein Nachruf auf unseren geliebten Kater Djinn, von dem wir uns am 13. September 2009, 14:15h trennen mussten. "Geliebt" ist nicht zu hoch gegriffen für ein Lebewesen, das uns 11 Jahre lange Freude, erheiterung, Fröhlichkeit gespendet hat, ganz besonders in schweren Stunden. Er war mein "Aufheller".

Später kommt hier noch ein Foto.

Samstag, 29. August 2009

Zusammenhänge

Will Durant schreibt irgendwo sinngemäß über das Altertum: "Indem die Armen durch ihre Arbeit zum Reichtum der Reichen beitrugen, konnten sie sich selbst ein bescheidenes Auskommen sichern ..." (so ähnlich, leider habe ich die Stelle nie mehr gefunden).
⇀↽⇀↽⇀↽⇀↽⇀↽⇀↽⇀↽⇀↽⇀↽⇀↽⇀↽⇀↽⇀↽⇀↽⇀↽⇀↽⇀↽⇀↽⇀↽⇀↽
Im September 2018 habe ich sie doch gefunden und zwar in einem alten Notizbuch, dem Vorläufer dieses Blogs:
" ...tausend Gewerbe erlauben den Armen, anständig zu leben, indem sie zu dem Komfort  und dem Genuss der Reichen beitragen." Offenbar in einem Artikel über die spätminoische Kultur. -
Wie man sieht, bin ich nicht so weit daneben gelegen. Mich hat die Stelle immer fasziniert, weil sie in einem Satz die soziale Realität über die Jahrhunderte und Jahrtausende total nüchtern beschreibt. Ideologen jeglicher Richtung können sich niemals damit abfinden.
⤁⟿⤁⟿⤁⟿⤁⟿⤁⟿⤁⟿⤁⟿⤁⟿⤁⟿⤁⟿⤁⟿⤁⟿⤁⟿⤁⟿⤁⟿⤁⟿
Ein banales Beispiel der Gegenwart: Heute sorgen "sparsame Reiche"  durch ihren Einkauf beim Hofer (=ALDI) dafür, daß die Preise dort so niedrig gehalten werden können, sodaß wiederum  "Arme" auch dort einkaufen können.

Sonntag, 2. August 2009

Schmerz

Der Schmerz über den Verlust eines lieb gewordenen und schönen Haustieres ist Schmerz in seiner reinsten Form, nicht "kontaminiert" durch Emotionen aller Spielarten, wie sie sich zwischen Menschen anhäufen.
Er zeigt auch die tiefe Sinnlosigkeit des Schmerzes, wenn man ihm die "erzieherische" Komponente abspricht.

Mittwoch, 22. Juli 2009

McGuffin II

... und wenn dir der McGuffin für dein Leben abhanden kommt, landest du in der schönsten Depression. Ein "enttarnter" oder verschwundener McGuffin lässt sich auch nicht wiederherstellen, er hat sich buchstäblich in Luft aufgelöst, was er ja immer war.

Aber ohne (positive) Hypothese über die eigene Werthaftigkeit innerhalb eines bestimmten Wertesystems lässt sich nicht leben ... bei Fontane heisst dies "Hülfskonstruktion".

https://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%BCfftan-Verfahren

Montag, 20. Juli 2009

Atheisten

Was mich an den kämpferischen Atheisten so stört, ist ihre "Gewißheit". Diese zu glauben, fällt mir schwerer als der Glaube an einen Gott, zumindest halte ich dessen Existenz für wahrscheinlicher als seine völlige Abwesenheit.
Schwierigkeiten habe ich allerdings mit manchen menschlichen Attributen, die ihm von Religionen zugeordnet werden: Güte, Liebe, Zorn ... am ehesten noch Gerechtigkeit, aber eine Gerechtigkeit, wie sie in der Natur herrscht - aber auch nur auf lange Sicht.

McGuffin

Der Klimawandel ist offensichtlich der "MacGuffin" der gegenwärtigen Politik - ein Mittel, um die Action zu ganz anderen Zielen voranzutreiben.

Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie:

"MacGuffin ist der von Alfred Hitchcock geprägte Begriff für mehr oder weniger beliebige Objekte oder Personen, die in einem Film meist dazu dienen, die Handlung auszulösen oder voranzutreiben, ohne selbst von besonderem Interesse zu sein. Vor allem in Kriminalfilmen und Thrillern ist der MacGuffin neben dem klassischen Whodunit ein verbreitetes Mittel, um Spannung über die gesamte Filmhandlung hinweg aufrechtzuerhalten.

Ein typischer MacGuffin ist z. B. ein Dokument mit einer Geheimformel, kompromittierenden Informationen oder illegalen Abmachungen, das in die Hände eines mehr oder weniger Unbeteiligten gerät, genauso gut kann es eine Tasche mit der Beute eines Bankraubs sein – für die Filmhandlung ist der Inhalt des Dokuments oder das Geld in der Tasche von untergeordneter Bedeutung, sie konzentriert sich auf die Jäger-Beute-Konstellation, die der Besitzerwechsel nach sich zieht und die daraus folgenden dramatischen Situationen von Verfolgung und Flucht, bei denen der Zuschauer sich mit dem Gejagten identifiziert.
In einer 1939 gehaltenen Rede an der Columbia-Universität definierte Hitchcock den MacGuffin mit folgender Anekdote, die dessen Beliebigkeit verdeutlicht: „Es könnte ein schottischer Name sein aus einer Geschichte über zwei Männer, die Zug fahren. Der eine Mann fragt: ‚Was ist das für ein Päckchen in der Gepäckablage?‘. ‚Nun‘, sagt der andere Mann, ‚das ist ein MacGuffin.‘ ‚Was ist ein MacGuffin?‘ ‚Ein MacGuffin ist ein Apparat, um im Schottischen Hochland Löwen zu fangen.‘ ‚Aber im Schottischen Hochland gibt es doch gar keine Löwen.‘ ‚Nun, dann ist es eben auch kein MacGuffin.‘ Sehen Sie, ein MacGuffin ist gar nichts.“
Slavoj Žižek bezeichnet den Ring in Richard Wagners Ring des Nibelungen als den „größten MacGuffin aller Zeiten“

Beispiele aus Hitchcock-Filmen:
Die „Geheimklausel“ in
Der Auslandskorrespondent,
das Kinderlied in
Eine Dame verschwindet,
die „Weltfriedensformel“ in
Der zerrissene Vorhang,
die „
39 Stufen“ im gleichnamigen Film, über deren Sinn und Wesen man bis kurz vor Ende des Films überhaupt nichts erfährt,
die „Regierungsgeheimnisse“ in
Der unsichtbare Dritte,
der Inhalt der Weinflaschen in
Berüchtigt,
die 40.000 $ in
Psycho,
das Feuerzeug mit den eingravierten Initialen in
Der Fremde im Zug
der Mikrofilm in
Topas

Samstag, 4. Juli 2009

Staats-Sicherheit

Im Spiegel-Interview äußerte sich G. Baum dahingehend, dass sich die grossen deutschen Unternehmen (DB, Telekom....) wie "ein Staat im Staate" fühlen und geführt würden.
Wenn dem aber so ist, so brauchen sie natürlich auch eine „Staats-Sicherheit“.
Ist doch klar – oder?
Immerhin ein interessanter Beitrag zur Relativierung der gegenwärtigen DDR-Unrechtsstaat-Diskussion.

OSTALGIE

Was die DDR-Ostalgiker gerne vergessen oder wegblenden: Dieser Staat war funktional und wirtschaftlich am Ende, von der Sowjetunion aufgegeben wie ein nutzlos gewordenes Festungsbauwerk, nicht mehr erhaltbar ohne Devisen-Zuschuß.

Die überkommene Bausubstanz war verkommen, das Infrastruktur- und Wege-Netz verrottet. Abseits von potemkinschen Dörfern wie Wernigerode oder Nicolaiviertel versank man in den real existierenden Dörfern im Morast.

Aber was man im Westen nicht verstehen will: Eine bestimmte, zahlenmäßig gar nicht kleine Schicht der Bevölkerung fühlte sich hier „daheim“.

Baukonzern Bahn

"Baustellen lähmen die Bahn"
Zum gleichnamigen Artikel von Werner Grotte in WZ , 24. Juni:
---------------
Man fragt sich, warum die Bahn gar so intensiv an der Westbahn baut, wo doch in drei Jahren durch den Wienerwaldtunnel die Streckenbelastung ohnehin so stark sinken wird, dass Wartungsarbeiten kein Problem mehr sind?
Die Antwort ist einfach: Die Österreichischen Bundesbahnen sind oder verstehen sich in erster Linie als Baukonzern mit den Sparten Hoch-, Tief- und Fahrzeugbau. Die Transportaufgabe wird halt so mitgenommen, aber auch hier hat der Gütertransport Vorrang, dann kommt der prestigeträchtige Fernverkehr – und dann lange nichts.
Die Kunden des Regionalverkehrs können beinahe täglich, auch ohne Baustellen, erleben, wie aus 5 Minuten Verspätung 30 werden, weil sie mehrere Schnellzüge an sich vorbeirauschen lassen müssen.
Ohnehin möchten die ÖBB den Regionalverkehr am liebsten mit Bussen abwickeln. Das Getue mit der Umweltfreundlichkeit ist nur Beschwichtigung, gerade gut genug dazu, um einige Boulevard-Medien mit massiven Werbeaufträgen gnädig zu stimmen

Freitag, 3. Juli 2009

Staat

"Der Staat ist die Sicherung des Durchschnitts auf der Grundlage der Beschränkung".

G. Benn.

Reality

"Leicht beeinander wohnen die Gedanken,
doch hart im Raume stossen sich die Sachen".

F.Schiller, Wallenstein

Zeitalterungen

"Man liest aus dem Jahrhundert der Alterung der Antike einen sonderbaren Bericht. Es kam den Leuten im römischen Reich vor, als begönnen die Flüsse seichter zu werden und die Berge niedriger; auf dem Meer sah man den Ätna nicht mehr aus so weiter Ferne wie früher, und vom Parnaß und Olymp verlautete dasselbe. Der Kosmos, meinten die Naturbeobachter, sei als Ganzes im Niedergang begiffen".

Gottfried Benn: "Übersicht".

Heute: Umwelt-Hysterie, Klimawandel etc. Offensichtlich ein Symptom in untergehenden Kulturen.

Donnerstag, 18. Juni 2009

Fortpflanzung

"...Durschschnittsmenschen glauben sich so schnell wie möglich verewigen zu müssen, damit die Herrlichkeit nicht ausstirbt."
Fontane, Stechlin

Gute Laune

"...so kann und soll man beschwerliche, aber notwendige Arbeit in guter Laune verrichten, ja selbst sterben in guter Laune: denn alles dieses verliert seinen Wert dadurch, daß es in übler Laune und mürrischer Stimmung begangen oder erlitten wird".
I. Kant

"... tu tamen mortem ut numquam timeas, semper cogita!"
Seneca

Samstag, 13. Juni 2009

Lärmschutzwunderland

Bei einer Autoreise quer durch so rückständige Länder wie Belgien und Frankreich fiel mir auf, dass es dort an den Autobahnen kaum Lärmschutzwände gibt, vor allem nicht außerhalb der Städte. Zurückgekehrt nach Österreich war es richtig angenehm, über unsere tollen ASFINAG-Strassen zu fahren, ohne von zuviel Gegend abgelenkt zu werden. Von früher erinnerte ich mich daran, daß es hinter den Mauern viel Landschaft gibt. An Stellen, wo es wirklich wenig Besiedlung gibt, wie z. B. bei der AB-Auffahrt Altlengbach (ich verbringe in der Nähe meinen Sommer), wurde eine wahre Orgie an Zumauerung aufgeführt, der nächste Schritt wäre schon die "Einhausung".

Nun, im Ernst: Ich halte die Situation bei uns für das Ergebnis einer ganz raffinierten Korruption. Das weiß ja jeder, dass der sicherste Weg zu einer unanfechtbaren Bereicherung der ist, daß man Gutes tut. Früher hieß es "Tu Gutes und rede darüber", heute "Tu Gutes und bereichere Dich daran". (s.u.)

Zuerst läßt man durch Lobbyisten entsprechende Gesetze schnitzen, diese durch willfährige Politiker beschliessen und exekutiert sie dann (in ganz unösterreichischer Weise) bin zum Äußersten. Die ganze kritische Presse wie NEWS-Verlag, Krone, aber auch der ÖAMTC schweigen dazu. Wer wird schon so unmenschlich sein, den geplagten Anrainern den Lärmschutz und die gesteigerte Lebensqulität zu mißgönnen?Und wenn einmal zugemauert ist, kann man ja ohnehin nicht mehr feststellen oder vergißt ganz, ob dahinter auch wirklich Leute wohnen.

---
CHARITY.
Wer leise spendet,
Ist verblendet:
Mit Show-Getöse
Bringt's Erlöse!

TIPP.
Wenn die Welt Dir als Verwalter
Einer Spendensammlung dankt,
Wird Dein teures Ego - Alter,
Hörst Du! - gänzlich sakrosankt!

Dienstag, 5. Mai 2009

Rheingold 09 (Premiere)







Nun, das war ein recht schöner Abend , trotz eines Wotans, der nahe an der Indisposition war; wahrscheinlich hat J. Uusitalo seit der Walküre ein Premierentrauma. Musikalisch war sonst alles ziemlich perfekt, wie es bei Welser-Möst ja fast immer ist. Aber zuschauen darf man ihm nicht „bei der Arbeit“, er verzieht während des ganzen Stücks nicht eine Miene, da könnte einem die Stimmung vergehen. Die Musiker bemühten sich auch um Perfektion, schließlich ist er ihr zukünftiger Chef.

Aber es gibt eben Dirigenten mit dem bestimmten „Mehr“, bei dem die Damen und Herren im Graben auch mehr zu geben gewillt sind – und „da spielt dann die Musik“, wie man in Wien zu sagen pflegt. Immerhin: „Die Musik ist die Sprache der Leidenschaft“ (Richard Wagner).

Über die Szene kann ich natürlich nichts sagen, aber ich habe nicht das Gefühl, dass mir etwas entgangen ist – oder zumindest glaube ich nicht, dass eine gute Sicht auf die Bühne meinen Genuss gesteigert hätte...

Gutmenschen

"But I do see that if you're - good, you have to be humble as well. ..."

Zitat aus einer Quelle, wo man so einen Satz nicht vermutet: Agatha Christie, They do it with mirrors (Fata Morgana)

Montag, 13. April 2009

Weglosigkeit

"Es ist möglich, sogar wahrscheinlich, daß wir in dieser irdischen Lebensgestalt, des eignen Seins und Hierseins gewahr, zum Denken begabt und der Liebe fähig, nicht mehr und nie wieder mehr sein werden. Schon deshalb lohnt es sich, zu leben, die Wege des Lebens voll auszugehn. Denn das Leben selbst, das natürliche, aus dem wir entstanden sind, wie das geistige, das in uns hinein- und aus uns zurückstrahlt, kann nicht mit uns vergehn. Es war vor uns, wird nach uns sein; doch nur dieses eine Mal, für diese bestimmte Spanne, dürfen wir es als "das menschliche Leben" erfahren und daran mitwirken. Darin liegt unser Geschick und unser Auftrag, den die Gabe des Bewußtseins zu einer tragischen Sendung macht. Die Gabe der Phantasie befähigt uns, dieser Tragik produktiv zu begegnen, kämpfend, gestaltend, deutend, und noch im Unterliegen unsres Schicksals Meister zu sein. Aber die Fähigkeit, der Liebe bewußt zu werden, unterscheidet uns von jedem anderen uns bekannten Geschöpf. In dieser Fähigkeit, und im Bewußtsein der Produktivität, liegt unser einziger Zugang zu dem, was wir als Glück bezeichnen. In unsrem unstillbaren Drang jedoch, das Leben zu vollziehn, indem wir es erfahren, liegt, jenseits von Glückoder Leiden, die mächtigste, lebenerhaltende Kraft."

Aus: Carl Zuckmayer, Die langen Wege.

Sonntag, 12. April 2009

EGO

Ein entscheidender Fehler und Grund für das Fehlen des großen Erfolgs im Leben ist, daß man sich selber nicht so wichtig nimmt. - "Ich bin ein Sandkorn in der Sahara auf dem Planeten Erde im System Sonne des Universums."

Mit so einer Einstellung macht man natürlich keinen Stich, nicht im Beruf und schon gar nicht im Bereich der Kunst oder der Medien. Dort ist das gesteigerte Selbstbewußtsein sogar die unbedingte Voraussetzung, der unstillbare Mitteilungsdrang in Richtung Mitwelt die unverzichtbare Triebfeder.

Unverzichtbar sind freilich auch gute Freunde (auf Gegenseitigkeit) sowie die Zugehörigkeit zu irgendeiner Clique, sei sie artistischer, ethnischer oder sonstwelcher Art. Nur Genie allein hat sich kaum einmal durchgesetzt, die Leute merken es einfach nicht, wenn sie nicht von bereits bekannten Promis darauf hingewiesen werden, dass sich hier Großartiges tut.

Parsifal-09




Gestern also mein persönliches, alljährliches Parsi-festi-fal. Eine solide Aufführung unter Peter Schneider, sängerisch eigentlich besser als voriges Jahr unter Thielemann. Und doch: Da war noch etwas anderes, das die damalige Aufführung (die 2. und letzte) so einmalig machte. Ich glaube, es lag auch daran, daß Th. die Musiker, diese abgebrühten Herren, zu begeistern vermag wie kaum ein anderer - möglicherweise C. Kleiber anno dazumal.

Vielleicht hilft ein Beispiel:
Gegen Ende des 2. Aktes gibt es einige Violinsoli ("Diese Stimme") - Fr. Danielova hat diese mustergültig gespielt, voriges Jahr hat es Rainer Küchl wie einen Wahnsinns-Drahtseil-Akt hingelegt; in der ganzen Aufführung herrschte "erhöhte Temperatur" und zum Schluss war man erschlagen wie nach einem Fieberanfall. Thielemann umarmte damals nach dem letzten Takt den verdutzten Konzertmeister im Orchesterraum....
-------
Und natürlich wieder die ganz abscheuliche Mielitz-Regie, vor allem aber das Bühnenbild, für das der Ausstatter wohl einen Restposten sonst unabsetzbarer Tapeten beim Textil-Müller in Kritzendorf erworben hat.
-------
Übrigens wurde F. Struckmann durch T. Konieczny ersetzt, der sich wacker schlug.

--------
Antwort auf eine Kritik in der WZ:
Aus gezielter Häßlichkeit werden bei Ihrem Kritiker „logische, moderat entstaubte Bilder“, aus billig-poppigen Lichteffekten eine „Atmosphäre durch einfache, aber effektive Lichtregie“.
Immer deutlicher wird, dass wir das moderne Regietheater den Kritikern zu verdanken haben. Wenn ich daran denke, dass diese Herren auch noch gratis auf den besten Plätzen sitzen, während wir, das dumme, zu belehrende Publikum, schwer dafür bezahlen dürfen, dass man uns romantische Oper ohne Romantik „vor den Latz knalllt“.

Samstag, 11. April 2009

Hauptsache PC

".... Ich meinerseits stand verständnislos vor dem Phänomen jener Pädagogen und Philosophen, die große Theorien über das Zusammenleben entwickelten, sich auch noch dem Thema des Friedens zuwendeten und in der näheren und weiteren Umgebung, in vielen Ländern der Welt Bösewichter und Unruhestifter ausmachten und anprangerten, die aber dort, wo sie selbst lebten und zu bestimmen hatten, nichts als Unfrieden hinterließen, weil sie sich zu keiner Spur von Treue bereit finden wollten, wodurch sie sich in ihrer »Selbstverwirklichung« eingeschränkt empfunden hätten. Wirklich verwirklicht haben sie aber nur das Unheil jener, die das Unglück hatten, ihnen zu begegnen und zu vertrauen."

Aus: Alois Brandstetter, Die Burg.


Ich möchte auch noch hinzufügen: "jener....Philosophen, Soziologen, Journalisten, die....".
---------
Öffentliche ("politische") Korrektheit ist der beliebteste Persilschein für private Schweinerei - oder wie ich es anderer Stelle ausdrückte, das Navi für Leute, denen es zu mühsam ist, die Karten der Moral zu lesen.

Siehe auch:
Geachtet werden Menschen nur, Die sauber halten Haus und Flur, Denn Glanz und Ordnung müssen sein, Auch wenn man privatim ein Schwein.
aus:http://kumpfus.blogspot.co.at/search?updated-min=2008-01-01T00:00:00%2B01:00&updated-max=2009-01-01T00:00:00%2B01:00&max-results=27

Sonntag, 29. März 2009

ÖBBusse

Das Bild, das die ÖBB derzeit vermitteln – und das wohl auch ihrer Selbsteinschätzung entspricht – ist das eines Bau- und Bus-Unternehmens. Dazu kommt noch, dass sich die Geschäftsvorteile beider Sparten auf das Glücklichste ergänzen: Wo („für uns“) gebaut wird, braucht man keine teuren Züge fahren zu lassen, sondern kann billige Busse einsetzen, ein bißchen öfter und länger, als es betrieblich notwendig wäre. Es ist ja auch ein offenes Geheimnis, dass Züge, die aus „betrieblichen Gründen nicht in Verkehr gesetzt werden können“, nicht selten nur der Einsparung dienen.
Wenn man ferner sieht, mit welchem Enthusiasmus die ÖBB den „INTERCITY-Bus“ bewerben, wird jedem klar, woher der Wind weht: Am liebsten würden sie alle Strecken, wo sie keinen RAILJET draufsetzen können, auf Bus umstellen. Eine ungewünschte Produktlinie durch ein absurdes Angebot umzubringen ist ja bekanntlich eine ganz leichte Aufgabe für Manager.

Welt und Dasein

Die Zahl der unlösbaren Fragen zu Welt und Dasein verringert sich nicht in geringsten, wenn man Gott und ein Leben nach dem Tod leugnet.

Wölfe und Schafe

"Der Wolf im Schafspelz ist weniger gefährlich als das Schaf in irgendeinem Pelze, wo man es für mehr als einen Schöps nimmt" (Goethe)

An der gegenwärtigen Krise haben sich wohl die Schafe auch selbst für Wölfe gehalten.

Samstag, 7. März 2009

Meinung

"Die öffentliche Meinung ist die Dirne unter den Meinungen" 
(M.v.Ebner-Eschenbach)

 -     und die Journalisten sind ihre Zuhälter. 

 --------- 

Politiker und Manager sind wohl jene Berufsgruppen, die am wenigsten Achtung geniessen. Manche zählen auch die Journalisten in diese Gruppe, aber man sollte nicht zu hart sein: Letztere sind doch nur die Herolde und Handabschlecker der ersteren....

...obwohl man gelegentlich den Eindruck hat, es sei umgekehrt.

Donnerstag, 26. Februar 2009

Carmen StOp

Orchester und Dirigent sehr gut.
Carmen hatte Schwierigkeiten mit der Tiefe, Tenor dafür mit der Höhe. Ausgezeichnet Micaela und Escamillo.
Fr. Kasarova ist schauspielerisch keine Kanone - soweit ich das sehen konnte - eh scho wissen.

Habe inzwischen die VHS-Kopie der Kleiber-Aufführung aus 1978 gefunden und auf DVD kopiert; leider ist der Ton teilweise schlecht.

Freitag, 20. Februar 2009

Lawrence of Arabia


Mein absoluter Lieblingsfilm wird im Filmmuseum in Originalfassung gezeigt - seit weissgottwielanger Zeit wieder:

Beim ersten Termin war ich schon. Große Wiedersehensfreude - ein wenig getrübt durch die leicht vergilbten Farben der Kopie (wie auf ORWO-Film gezogen). Auf meiner DVD-Kopie sind diese noch in Technicolor-Brillanz- so frisch wie nach der Restaurierung, ich glaube 1989, als ich extra von der Atlantikküste, wo ich urlaubte, nach Paris fuhr, um mir den Film in einem der großen und großartigen Kinos der Champs Elysees anzuschauen. Das war ein unvergeßliches Erlebnis! Dieser Film braucht die große, übergroße Leinwand. Leider ist im Filmmuseum auch die Tonanlage nicht berühmt - natürlich keine 6 Kanäle und keine "70mm" , sondern "nur" Cinemascope .....
Inzwischen habe ich neben der DVD (+Bonus-Material) auch diverse VHS-Kopien und einige Bücher über das Thema (auch über T.E.L.) gesammelt, darunter das sehr seltene "anniversary"-Heft....
.... und bald auch "The Making of....." von A. Turner.
....
Nach dem 2. Besuch am 27.2. festigt sich in mir der Eindruck, dass man die Cinemascope-Kopie auf billigem Filmmaterial gezogen hat und die Lichttonspur nicht ganz einwandfrei war; an den Harfen kann man es hören.
Immerhin - besser als nichts.

Dienstag, 10. Februar 2009

Geld für Luxus....

"Geld für Luxus ist nach wie vor da...."schreiben die SN am 7.2.09

Das glaube ich gerne, denn die Reichen werden durch die Krise ja nicht arm, sondern höchstens ein bißchen weniger reich – und der relative Abstand bleibt ja gewahrt. Es ist ein besonders köstliches Gefühl, sich ETWAS leisten zu können, wenn die anderen sich NICHTS mehr leisten können.
Zudem bietet die Krise eine äußerst willkommene Gelegenheit, kostentreibenden Ballast abzuwerfen, was man ihnen unter normalen Umständen als soziale „Grauslichkeiten“ ankreiden würde.

Mittwoch, 14. Januar 2009

Rosenkavalier 09


Die schöne Musi! -Da muß ma weinen - Weil's gar so schön is.

Ja, such dir den Schnee vom vergangenen Jahr. Das sag' ich so: Aber wie kann das wirklich sein, daß ich die kleine Resi war und daß ich auch einmal die alte Frau sein werd! . . Die alte Frau, die alte Marschallin! »Siegst es, da geht's, die alte Fürstin Resi!« Wie kann denn das geschehen? Wie macht denn das der liebe Gott? Wo ich doch immer die gleiche bin. Und wenn er's schon so machen muß, warum lasst er mich denn zuschau'n dabei, mit gar so klarem Sinn? Warum versteckt er's nicht vor mir? Das alles ist geheim, so viel geheim. Und man ist dazu da, daß man's ertragt. Und, in dem »Wie« da liegt der ganze Unterschied –
-----------------------------
Wiener Staatsoper12.1.2009
Dirigent: Adam Fischer
Feldmarschallin - Soile Isokoski
Baron Ochs - Lars Woldt
Octavian - Elina Garanca
Faninal - Oskar Hillebrandt
Sophie - Ileana Tonca
Leitmetzerin - Ildikó Raimondi
Valzacchi - Michael Roider
Annina - Janina Baechle
Polizeikommissar - Walter Fink

Dienstag, 6. Januar 2009

Götterdämmerung zum 2.


Auch die Aufführung am 28.12. hat meinen Eindruck bestätigt: Mir wird nicht warm ums Herz, obwohl ich diesmal wirklich nicht von der Szene abgelenkt wurde. Applaudiert wurde trotzdem, auch bei Fr. Johansson, obwohl sie m. E. mehr schrie als sang.

Dazu eine Korrespondenz mit dem Musikkritiker des Kurier:

"sehr geehrter herr kumpfmüller!
vielen dank für ihr mail. ich freue mich, dass wir völlig einer meinung sind. ja, das mit dem "ring" sehe ich auch ganz ähnlich...
mit lieben grüßen und auf ein gutes 2009! "

Meine Mail an:
Gert Korentschnig Ressortleiter Kultur und Medien Stv. Chefredakteur

S.g. Hr. Korentschnig!
Ihre NJK-Kritik kann ich voll unterschreiben. Gestatten Sie mir aber eine kleine Verfremdung Ihrer Textpassage - Zitat: "Alles, was N.N. macht, ist nicht falsch. Aber was korrekt ist, muß nicht richtig sein. Es bleibt auf der Strecke, was den Zauber dieser Musik mitdefiniert: Das...." Romantische. Das sind genau die Worte, die ich für das Ring-Dirigat von Franz Welser-Möst gesucht, aber nicht gefunden habe.

------------
Nach Anhören meines Mitschnitts der Premiere muß ich sagen, daß ich vielleicht doch ein wenig ungerecht war. Ich glaube, es ist deswegen, weil F.W-M mich so an W. Schüssel erinnert.

Leserbriefe

...an die WZ in der letzten Zeit:

Kein Zeifel: Die Hamas hat den Krieg provoziert, damit der Hass-Pegel nicht absinkt. Um dem Verdacht zu entgehen, sich von Terroristen steuern zu lassen, schlägt Israel jedesmal anders und "unverhältnismäßig" stärker zurück als erwartet. Nach dieser Logik bleibt am Ende der Spirale nur mehr die Lösung durch eine Atombombe.
Dann wird Israel Frieden haben und rundherum einen Fried-Hof.

--------

KH Kopf (ÖVP) sagt in der WZ: "Das Schlimme ist: Mindestens 50 Prozent der Wirtschaft sind Psychologie" -

also jenes scheusslich Undefinierbare jenseits von Soll und Haben. Ob das die Professoren der Wirtschaftsuni auch wissen?


Vorsorge

Eigentlich sind wir ja nur lebende Sparbüchsen für die Mediziner. Ein Leben lang sparen wir an, damit sie am Ende abkassieren können

Spekulanten

Der Ölpreis fällt trotz Gaza-Krieg. Daran sieht man, daß die Spekulanten momentan impotent sind.