Samstag, 21. Mai 2011

Treichliana

Das Vorrecht, die Politiker feig und blöd zu schimpfen, gesteht der Österreicher jedem, vor allem aber sich selber,  jederzeit zu - nur einem Banker nicht!

In der Vorstellungswelt eines Bankers sind wir,  das Volk, ja ohnehin nichts anderes als eine große Herde Nutztiere, die durch Coyboys in Schach gehalten werden soll - und diese sollen natürlich mutig und clever sein.

Die Äußerung des Bankers und die Zustimmungen finde ich auch aus einem Grund interessant: Zu Zeiten von Schlüssel/Bartenstein hatte ich oft den Eindruck,  daß es Teile der ÖVP gibt, die den Staat und vor allem sein Budget als ihr ureigenstes Eigentum betrachten und den Bürger und Steuerzahler nur als Produktionsmittel zur Vermehrung dieses Vermögens sehen können.
Es ist ihnen völlig unverständlich, daß dabei auch andere Bevölkerungsschichten mitreden oder womöglich sogar daran partizipieren wollen.

Aus dieser Sicht ist es ganz normal und logisch, daß bei einer Knappheit die Poltiker als Volksvertreter dafür sorgen müssen, daß das Volk seine verdammte Pflicht und Schuldigkeit tut und zwar härter als zuvor. Dafür dankbar zu sein, scheint ihnen völlig absurd.

Aus der Sicht der Banker und Industriebosse sind wir im Grunde also wirklich nichts anderes als Nutztiere – aber natürlich in möglichst artgerechter Haltung, um den bestmöglichen Ertrag zu erzielen.

Samstag, 7. Mai 2011

Bin Laden

„'Political correctness', jene unappetitliche Mischung von Geltungssucht und Heuchelei, feiert wieder einmal Triumphe; es würde mich interessieren, wie jene Leute, die sich über den "Mord" an Bin Laden so sehr ereifern, grundsätzlich z. B. zu den Attentaten auf Hitler stehen. Konsequenterweise müssten sie im Nachhinein noch zufrieden sein über deren wiederholtes Mißlingen. Und wo soll, darf man jene einordnen, welche die gezielten Tötungsaktionen der Israelis an Palästinenensern gutheissen? Oder darf man das alles nicht vergleichen?  Fragen, Fragen – und ich fürchte, PC (political correctness) hat hier keine ehrlichen Antworten anzubieten.