Sonntag, 31. Juli 2011

Lärmschutz Steinhäusl

In einem Artikel der WZ hat  sich der in Wiener Verkehrsfragen so kritische Redakteur Christian Mayr mit den Argumenten der ASFINAG gutgläubig abspeisen lassen. Es ist dies aber auch ein Fall, der die Grenzen des investigativen Journalismus aufzeigt, nämlich jene Art von Filz, die nach dem Motto funktioniert: „Tue Gutes und bereichere Dich daran“. Wer wird schon öffentlich einem armen, geplagten Verkehrsweg-Anrainer den Lärmschutz mißgönnen?

Genau darauf baute jene Lobby in der schwarz-blauen Regierungszeit, in der man sich Gesetze „nach Maß“ schnitzen lassen konnte (und die ASFINAG überdies fest in blauen Händen war), indem sie die Lärm-Immissions-Grenzwerte so ansetzen ließ, daß man bei strenger Auslegung halb Österreich hinter Mauern hätte verstecken können. Und in manchen Gegenden sind sie ja damit schön weit gekommen, wie z. B. im Mostviertel, wo man nur mehr aufgrund der Maueraufschriften erkennt, durch welche Gegend man da durchfährt.

Was nun den „Ausnahmefall Steinhäusl“ betrifft, kann man anhand von Luftbildern im Internet (Bing- oder Google-Maps) erkennen, daß zwar dort durchaus Häuser in der Nähe sind, aber nicht um so viele mehr als andernorts, daß es diesen Verbauungsexzeß gerade dort rechtfertigen würde. Es besteht die Vermutung, daß es sich bei den „800 Personen“, die laut Werbetafel dort geschützt werden, um besondere Personen handelt, zumindest um solche, die es perfekt verstanden haben, sich die geltenden Gesetze nutzbar zu machen.

Wo man die juristische Grundfrage „cui bono“ sowohl auf „Täter“ wie auf „Opfer“ anwenden kann, ist keine Verurteilung möglich und jeglicher Empörung das Maul gestopft – trotz jener vielen hundert oder tausend Steuerzahler, die täglich zähneknirschend an diesem dreisten, aber cleveren Monument der Verschwendung  vorbeifahren müssen.

Mittwoch, 27. Juli 2011

WZ-Göweil

Der gestrigeWZ-Leitarktikel hat die Qualität eines Postings im Standard-Leserforum. Woher weiß Hr. Göweil, daß der Täter von Oslo "nicht irre ist" ? Klar, er läßt sich sonst nicht instrumentalisieren. Es ist ja nichts Neues, daß einem Chefredakteur der WZ die Feder auskommt und vielleicht erwarten das die jeweiligen Herausgeber. Ich bezweifle, daß die Leser das erwarten. Seine edle Gesinnung in Ehren, aber sie ist nicht interessant - oder allenfalls als Gastkommentar.