Freitag, 31. August 2012

Moralischer Ellenbogen

Der moralische Ellenbogen ist die wirksamste Form, sich in der Gesellschaft durchzusetzen bzw. sich selbst zu "verwirklichen", ohne Anstoß zu erregen.
"Tu Gutes und bereichere Dich daran"!

Moderner Ablaß

Der Ablasshandel ist ja seit dem 16. Jh. streng verboten, aber den Ablaß selbst gibt es noch immer:

"Um einen Ablass zu gewinnen, müssen Katholiken in der Regel ein bestimmtes frommes Werk (z. B. Wallfahrt, Kirchen- oder Friedhofsbesuch) in angemessener Disposition vollbringen." -  Wichtig ist dabei v. a. die angemessene, d. h. öffentliche Sichtbarkeit!

Es gibt aber auch eine modernere und völlig untheologische Form des Ablasses, nämlich sich öffentlich als Gutmensch zu deklarieren. Als solcher auch zu handeln ist nicht unbedingt erforderlich, aber wenn, dann ist auch hier die öffentliche Sichtbarkeit wesentlich! 
Dafür handelt man sich jenes gute Gewissen ein, das einem in anderen, nicht einsehbaren Bereichen die größten Schweinereien erlaubt.

Die Zeit

"Sterben, das heißt freilich die Zeit verlieren und aus ihr fahren, aber es heißt dafür Ewigkeit gewinnen und Allgegenwart, also erst recht das Leben. Denn das Wesen des Lebens ist Gegenwart, und nur mythischerweise stellt sein Geheimnis sich in den Zeitformen der Vergangenheit und der Zukunft dar".

Th. Mann, Joseph und seine Brüder, Die Geschichten Jaakobs.

"Die Zeit ist eine Illusion" mein A. 1stein.


Nun denn, wenn es kein Vorher und Nachher gibt, sondern nur ein permanentes Jetzt, dann ist die Frage des „Lebens NACH dem Tod“ (und VOR der Geburt) auch gegenstandslos…

es is olles ans

Montag, 27. August 2012

Projektion

In der WZ steht, dass in Wien ca. 15.000 Juden leben. Nach Häufigkeit und Intensität der WZ-Artikel zu jüdischen Themen hätte ich die Anzahl der in Wien lebenden Juden eher auf 150.000 geschätzt. Ich glaube, dass hier eine Redaktion nicht die gesellschaftliche Realität abbildet, sondern sich selber auf diese projiziert.
Dabei kann es ja nur gut sein, wenn in einer Redaktion viele jüdische Redakteure/innen sitzen (siehe STANDARD), das hebt sicher die Qualität. Ein kluger (und autarker) Chefredakteur allerdings würde sie von  allzuviel  Nabelschau abhalten, aber das kann man von Göweil nicht erwarten.

Samstag, 25. August 2012

Devise

Manchermanns Devise:

Mir kann keiner, aber mich können alle!

Donnerstag, 23. August 2012

Stronach

Dass man es in der Wirtschaft ohne allzuviel intellektuelle Gaben sehr weit bringen kann, hat Frank Stronach schon bewiesen. Jetzt versucht er es auch in der Politik zu beweisen.
Nur: Das wissen wir schon!

---------------------
Randbemerkung: Man kann es auch in der Journalistik sehr weit bringen, ohne schreiben zu können, wenn man nur die richtigen politischen Freunde hat.

Montag, 20. August 2012

Hundstage

Wie jung und ... unerfahren müssen wohl die ORF-Wetterredakteure sein, welche die gegenwärtigen Temperaturen folgendermaßen ankündigten:
"Eine außergewöhnliche Hitzewelle erwartet uns".
Ein kleiner Blick in die Statistik hätte ihnen gezeigt, dass in der 2. Augusthälfte fast jedes Jahr solche "Hitzewellen" stattfinden.
--------------------------------
Immer wieder erbost es mich, dass ich für diesen unterklassigen Boulevard-Journalismus auch noch Gebühr zahlen muss.
 "Österreich"  (Ich kenne nur die Gratisausgabe) und "heute" schreiben auf ähnlichem Niveau.

Freitag, 17. August 2012

Schwellenwerte werden zu Schwellwerten

Mein Statistik-Professor sprach immer süffisant von "Schwellkörpern", wenn ein Student statt von "Schwellenwerten" von "Schwellwerten" sprach.

Es gibt aber einen Zusammenhang und zwar in der Politik:
Durch Lobbying wird die Politik veranlasst, gewisse "Schwellen-" - sprich Norm-Werte so zu verändern, dass bestehende Einrichtungen nicht mehr ausreichen, sondern Neu-Investitionen getätigt werden müssen und somit die Konten von Industrie, Handel und Gewerbe um erkleckliche Werte anschwellen >> Schwellkonten! Klarerweise steht immer das edle Ziel im Hintergrund, die Sicherheit oder die Umweltbedingungen für die Bürger zu verbessern. Und natürlich muss das den Bürgern etwas wert sein.

Beispiele gibt es zuhauf: Ob es sich um Gas-Thermen handelt, die jahrzehntelang brav(und regelmäßig gewartet)  ihren Dienst versehen haben und urplötzlich im Zuge einer neuerlichen  "Wartung" gesperrt werden müssen, ob plötzlich ein neuer Zusatz-Führerschein nötig wird für Leute, die seit 40 Jahren ein Wohnwagengespann unfallfrei gefahren haben, ob ...etc. etc.
Der eklatanteste und empörendste Fall ist die Herabsetzung der Lärmschwellen an Autobahnen, die zur Verschandelung halb Österreichs geführt haben - und zur unmäßigen Bereicherung einiger Baufirmen.

Interessanterweise haben viele dieser "Schwellungen" in der Ära Schwarz/Blau/Orange ihren Ursprung.

Mittwoch, 15. August 2012

Hund und Katz

Ich bin in ländlicher Umgebung mit Katzen aufgewachsen, die damals praktisch zu jedem größeren Haushalt gehörten. Hunde hingegen hatten nur die reicheren Leute (die "Herrschaften" eben), eventuell einmal auch ein gut situierter Pensionist.
Heute ist das natürlich anders, aber die Grenze gibt es immer noch: Katzen - ich meine damit ganz gewöhnliche Hauskatzen - sind irgendwie "gewöhnlich", außer es sind Rassekatzen, die geben statusmäßig was her.

Piri-Piri: NATURKUNDE


Unterschiede

Bei meinen Spaziergängen in der Natur des Alpenvorlandes fiel mir auf:
Andere Spaziergänger grüssen fast immer, Walker schon etwas weniger, Jogger fast nie.

Grübel, grübel...

Piri-Piri: PEOPLE