Mittwoch, 11. Dezember 2013

Die Heuchelei ist der Skandal




Auf dem Land findet man nichts dabei, dass es bei der "Zehrung" ("Leichenschmaus") manchmal lustig hergeht, weil man noch eine halbwegs gesunde Einstellung zu Tod und Sterben hat. In der Stadt glaubt man, deutlich Trauer zeigen zu müssen und ersetzt damit das Nachdenken über den Tod. Und die Leiche will man möglichst nicht mehr sehen.

Noch eine Sparlüge...


Dienstag, 10. Dezember 2013

Semitismus II

Klar, dass der "Antisemitismus überhand nimmt", wenn man auch die
  • Skeptisemiten
  • Kritisemiten
  • Egalsemiten ("Wer nicht für mich ist, ist gegen mich"-Jesus von Nazareth)
dazuzählt.
Ich persönlich bin vor allem ein Anti-Anti-Antisemit.
?
Ein Ungutmensch, mit einem Wort.

Besorgt

"Besorgt über die explosive Lage in ..." eröffnet die Sprecherin des ORF das Nachrichten-Journal und legt Besorgnis in die Stimme.
Das ist genau das, was ich nicht vertragen kann: Diese Vermischung von Information und Emotion in der heute üblichen Journalistik.
Der ORF treibt es ja noch weiter mit seinen zuweilen überaus albernen soundclips ("so klingt ein Orkan"), die in den meisten Fällen ja nur vom jeweiligen lokalen Fernsehen "abgezapft" sind und nicht vor Ort captured.

Samstag, 7. Dezember 2013

Obama und die NSA


Laut STERN sagte Obama:
"...aber alles in allem macht die NSA gute Arbeit und vermeidet ungesetzliche Überwachungen in den USA. Außerhalb unserer Grenzen ist die NSA aggressiver. Sie wird nicht von Gesetzen eingeschränkt".
Eigentlich kein Kommentar mehr nötig. Man fasst es nicht - aber sehr aufschlußreich, wie die führende Nation des Westens über das Völkerrecht denkt. Dann darf man sich über Israel auch nicht mehr wundern. Und auch über Russland sollte man nicht mehr die Nase rümpfen.

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Vogelfang durch Katzen

Wie verhält es sich eigentlich mit dem Vogelfang durch Katzen? Von
der Verhaltensweise bei der Jagd her ist die Katze kein Vogel-, sondern
ein Mäusejäger. Anschleichen, Belauern der Beute, Sprungvorbereitung
und Beutesprung selbst sind so wenig auf Vogelfang ausgerichtet, daß nur
selten ein gesunder Vogel erwischt wird. Das dauernde Umherhüpfen des
Vogels zwingt die Katze immer wieder mit dem Lauerzeremoniell von
vorn zu beginnen. So ist der Vogel auf und davon, ehe die Katze sprung-
bereit ist. Steht ein zufällig mal gefangener Vogel aber in einem erörterba-
ren Verhältnis zu den Millionen Vögeln, die jährlich auf dem Zug nach
Süden von Menschen gefangen und getötet werden, zu den Millionen von
indirekt durch Schädlings- und Unkrautbekämpfungsmittel ermordeten
Vögeln, zu den Hunderten mit Luftgewehren geschossenen Vögeln, zu
den Hunderten auf den Straßen von schnellen Fahrzeugen getöteten Vö-
geln? Krähen, Elstern, Häher und viele andere Nesträuber bringen weit-
aus mehr jungvögel ums Leben, als je unsere Katzen schaffen könnten.
Meist sind es Spatzen oder Amseln, die den Katzen zur Beute fallen. Aber
gerade diese Vogelarten vermehren sich sehr stark. Stellen wir die Vogel-
tränke im Garten an freier übersichtlicher Stelle auf, lassen wir im dichten
Gebüsch das trockene Laub liegen, das ein unhörbares Anschleichen der
Katze vereitelt, bringen wir am Nistbaum einen Kletterschutz an, so verei-
teln wir derartige Jagdmöglichkeiten von vornherein.

Aus: rororo Katzenbuch von Bürger/Tylinek




Dienstag, 3. Dezember 2013

Separatjustiz



Lopatka und der neue alte Stil




Samstag, 16. November 2013

Optimismus ist Pflicht.

Karl Popper:

"Der Friede ist notwendig. Er muß vielleicht noch lange erkämpft und verteidigt werden. Darauf müssen wir uns gefaßt machen. Auch darauf, daß wir und die Vereinten Nationen Fehler machen werden.

  Aber Optimismus ist Pflicht.

Die Zukunft ist offen. Sie ist nicht vorausbestimmt. Daher kann sie niemand voraussagen - außer durch Zufall. Die Möglichkeiten, die in der Zukunft liegen, gute sowohl wie schlimme, sind unabsehbar. 
Wenn ich sage »Optimismus ist Pflicht«, so schließt das nicht nur ein, daß die Zukunft offen
ist, sondern auch, daß wir alle sie mitbestimmen durch das, was wir tun: Wir sind alle mitverantwortlich für das, was kommt.
So ist es unser aller Pflicht, statt etwas Schlimmes vorauszusagen, uns einzusetzen für jene Dinge, die die Zukunft besser machen können."




Dienstag, 29. Oktober 2013

Jung und alt

Das Vorrecht der Jugend ist, alles Alte schlecht und nur das Neue gut zu finden.
Das Vorrecht des Alters ist es, dies nicht ernst zu nehmen.

Sonntag, 27. Oktober 2013

Wahr-Sagerei


Ein Artikel in der WZ zum Thema "Klimawandel":
http://www.wienerzeitung.at/beilagen/extra/582767_Das-Raetsel-der-tiefen-Wolken.html

Zitat daraus: "Die Forschung ... hat sich zu sehr mit der Politik gemein gemacht". Das ist nur eine der auffallenden Parallelen zur Theologie bzw. zur Religion. Wer sich ein bißchen auskennt im science-business, für den reduziert sich das Klima-Thema zu einer reinen Glaubens-, um nicht zu sagen Interessens-Sache. Das wäre ja nicht so schlimm, wenn nicht alle Religionen diesen fatalen Drang zum Missionieren hätten.
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Karl Popper kann es viel besser ausdrücken, wie ich zu dieser zweckorientierten Zukunftsdeuterei stehe:

"Als erstes müssen wir uns von der unsinnigen Denkgewohn-
heit befreien, ein kluger Mensch könne Vorhersagen, was ge-
schehen wírd. Anscheinend glaubt nahezu jeder, Klugheit er-
weise sich daran, daß man wahre Prophezeiungen macht. Und
nahezu jeder glaubt, ein rationales Programm für die Zukunft
müsse von einer wahren Voraussage ausgehen.
Und jedermann betrachtet die Menschheitsgeschichte als
mächtigen Strom, der sich vor unseren Augen dahinwälzt. Wir
sehen, wie er aus der Vergangenheit daherströmt; und wenn
wir richtig hinsehen, müssen wir in der Lage sein, zumindest
die allgemeine Richtung seines zukünftigen Verlaufs vorherzusagen.

Vielen Leuten scheint dies offenbar einzuleuchten. Aber es
ist grundfalsch - es ist sogar moralisch falsch. An die Stelle
dieser Auffassung müßte eine grundverschiedene ßetrachtungsweise
 der Geschichte treten. Ich schlage folgende vor:

Die Geschichte endet mit dem heutigen Tag. 
Wir können von ihr lernen; die Zukunft ist jedoch nie eine Verlängerung der
Vergangenheit, auch keine Extrapolation. Die Zukunft exi-
stiert noch nicht; und eben darin liegt unsere große Verant-
wortung; daß wir die Zukunft beeinflussen, daß wir alles tun
können, um sie zu einer besseren zu machen.
Zu diesem Zweck müssen wir all das nutzen, was wir aus der
Vergangenheit gelernt haben; und etwas sehr Wichtiges, das
wir gelernt haben sollten, ist: bescheiden zu sein."

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Rosenkavalier in Dresden

Hier der Bericht über eine Rosenkavalier-Aufführung am 10.10.2013 in der Semperoper in Dresden. Es war ein Geburtstagsgeschenk zu meinem 70-er im Juni - sinnigerweise an meinem Namenstag.







Sehr schöner Platz, neben der MIttelloge.


Im Prinzip eine sehr schöne Aufführung. Thielemann sagte leider krankheitsbedingt ab, aber Peter Schneider war ja auch nicht schlecht. Musikalisch war es also sehr gut.
Die Inszenierung? Nun ja, zur Einstimmung folgender Auszug aus dem Programmheft:

Zur Ergänzung: Nicht nur die Kostüme, sondern auch die Requisiten sowie bestimmte "Bewegungs-Muster" entstammten der näheren "Vergangenheit" - und zwar aus der "volkseigenen" Produktion der DDR (Kameras und andere Geräte). Nun ja. Das war nicht immer stimmig - aber ich war so hoch gestimmt, dass es mich ausnahmsweise nicht störte.
Das Theater selbst ist ja eine wahre Pracht; ich war schon vor Jahren einmal drin.

Sehr gut war v. a. die/der Oktavian (s.o.), selten so eine stimmige und überzeugende Darstellung gesehen.
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Theaterplatz am Nachmittag:














Und so schaute es nach der Vorstellung am Theaterplatz aus:


Und hier der "Gegenschuss":



(Hofkirche und Residenz)








Übernachtet habe ich im IBIS-Hotel Bastei, Nähe Bahnhof. No na ;=)
Abfahrt am 9.10. von Praterstern um 6:50h, Ankunft  nachmittag, 3-Stunden-Wiedersehensstreifzug durch die Altstadt.
Am 10. vormittag Strassenbahn-Kreuzen durch die Stadt, Waldschlösschenbrücke, Prohlis etc.
Am 11. vormittag noch Radebeul Ost und diverse Neuigkeiten "inspiziert", um 15h wieder Heimfahrt via Prag und Brno.
Siehe auch: https://skydrive.live.com/?cid=924c14d9ebf2033e#cid=924C14D9EBF2033E&id=924C14D9EBF2033E%21202
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Leider vergessen bzw. zu spät erinnert:
http://www.asisi.de/index.php?id=7#asisi_index_id_70

Freitag, 4. Oktober 2013

Gutmenschen

"Und hütet euch vor den Guten und Gerechten"
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"[...] gute Menschen reden nie die Wahrheit. Falsche Küsten und Sicherheiten lehrten euch die Guten; in Lügen der Guten wart ihr geboren und geborgen. Alles ist in den Grund hinein verlogen und verbogen durch die Guten." ...

In diesem Sinne nennt Zarathustra die Guten bald »die letzten Menschen«, bald den »Anfang vom Ende«; vor allem empfindet er sie als die schädlichste Art Mensch, weil sie ebenso auf Kosten der Wahrheit als auf Kosten der Zukunft ihre Existenz durchsetzen.

"Die Guten – die können nicht schaffen, die sind immer der Anfang vom Ende –
– sie kreuzigen den, der neue Werte auf neue Tafeln schreibt, sie opfern sich die Zukunft, sie kreuzigen alle Menschen-Zukunft!
Und was auch für Schaden die Welt-Verleumder tun mögen, der Schaden der Guten ist der schädlichste Schaden."

Friedrich Nietzsche,Ecce Homo - Warum ich ein Schicksal bin.
                                                                                                           
Und irgendwie passt auch hieher, was Nietzsche über die Christen sagte:
"Bessere Lieder müßten sie mir singen, daß ich an ihren Erlöser glauben lerne: erlöster müßten mir seine Jünger aussehen!"

Nächstenliebe je nach Definition und Gusto

Der "Knackpunkt" in der Beziehung SPÖ-FPÖ ist die unterschiedliche Einstellung zu  Ausländer-, Migrations, Asyl- und Rassismusfragen, also im Wesentlichen eine Frage der Moral. Das verwundert einerseits, ist doch Moral - außer als Vorwand - normalerweise keine politische Kategorie; andererseits erstaunt es auch wieder nicht, hat sich doch der moderne Katalog der moralischen Todsünden auf die Politische Korrektheit bei den o. e. Themen reduziert - sprich: Man kann privatim so unmoralisch sein, wie es einem beliebt, wenn man sich nur in der Öffentlichkeit mit der "richtigen" Einstellung präsentiert.

und finden nicht zueinander,weil sie sich nicht über den Radius der einigen können.

Donnerstag, 26. September 2013

Semitismus als Zwangsidee

Nun hat die Gratiswerbung für jüdische Belange in der WZ schon die Titelseite erreicht. 
Und wieder einmal arbeitet man sich an Wagner ab.
Aber wenn der Antisemitismus eine krankhafte "idée fixe" ist, so kann auch der Anti-Antisemitismus zur Zwangsidee werden, wie man das bei einigen ihrer Autoren beobachten kann, z. B. bei Edwin Baumgartner. 
Bin ich nun schon ein Antisemit, weil mir das gewaltig auf die Nerven geht? 
Sei's drum, ich bin ja Privatier.

Sonntag, 22. September 2013

Noch eine Wagner-Biographie

Joachim Köhler, Der Letzte der Titanen.


Bearbeitet Wagner zur Abwechslung einmal mit dem Philosophie-Gebäude und der Tiefenpsychologie Wagners. Man weiß nur streckenweise nicht, ist das nun der Original-Schwulst Wagners oder der des Biographen.

Und am Ende läuft es doch wieder auf eine Antisemitismus Studie hinaus: Wagner ist ein "Täter".
Na, sowas!

Interessant ist höchstens die Darstellung der unerfreulichen Rolle, die Cosima in den letzten Jahren ihres Richard spielte.

Helden

Aus Brechts Galilei: 
"Unglücklich das Land, das Helden nötig hat."

Der kürzlich verstorbene M. Reich-Ranicki paraphrasierte dieses Zitat - in Hinsicht auf die Person Brechts:
"Unglücklich das Land, das von seinen Dichtern Heldentum erwartet".

Im Übrigen stimme ich mit R-R. darin überein, dass B.B. einer der größten deutschen Lyriker war und dass seine Dramen in Vergessenheit geraten werden - oder schon sind.

Mittwoch, 18. September 2013

idée fixe

Antisemitismus ist ein "idée fixe". 

AntiAntisemitismus oftmals auch.

Ich bin ein Antiantiantisemit.

Wilderer

In Friedenszeiten ist die Hobby-Jägerei ein gesellschaftlich anerkanntes Ventil für Testosteron-Überdruck. Wie man sieht, reicht es nicht immer aus.

Sonntag, 15. September 2013

Furtwängler

Alfred Brendel:

"Jenen von uns, die den Zugang zur Musik nicht auf dem
Umweg über Literatur, Philosophie oder Ideologie suchen,
bleibt Furtwängler unersetzlich. Hätte es ihn nicht gege-
ben, wir hätten ihn erfinden müssen: den Interpreten, dessen
Aufführungen ein Musikstück als etwas Vollständiges aus-
weisen, etwas in allen Schichten Lebendiges, das iedes De-
tail, jede Stimme, jede Regung rechtfertigt durch den Bezug
zum Ganzen. Das Vorurteil besonders angelsächsischer Kri-
tiker, Furtwängler habe sich gern in der Episode verloren und
Einheit und Zusammenhang dem gefühlvollen Augenblick
geopfert, trifft auf ihn ain allerwenigsten zu. Kein Dirigent
war zugleich freier und weniger exzentrisch. Kein Musiker in
meiner Erfahrung vermittelte stärker das Gefühl, es sei mit
dem ersten Takt das Schicksal eines Meisterwerks (und sei-
ner Wiedergabe) besiegelt - und es habe sich mit dern letz-
ten Takt erfüllt. In aller spontanen Verschiedenheit wuchsen
Furtwänglers Aufführungen immer aus dem Keim ihres Be-
ginns. Sie wirkten ››natürlich«, wenn man dem Künstler zuge-
steht, daß er wie die Natur, oder analog zur Natur, verfährt.
Sie fiihrten zur Coda wie zu einem Brennspiegel, zu einer ab-
schließenden Konzentration innerer Kräfte, zumal in den
ersten Siitzen der großen Moll-Symphonien ~ der Neunten,
cler ››Unvollendeten<<, der g-Moll-Symphonie Mozarts. Das
Leben eines Musikstücks, so fühlte inan dann, sei zu Ende
gelebt, und die Coda zöge daraus die tragische Bilanz.

In einer Zeit, deren Denken zunehmend von Sprachphilo-
sophie und Linguistik geprägt wird, vergißt man leicht, daß
man auch ohne die Hilfe der Sprache organisiert denken kann..."

....und ohne Regie-Einfälle ein Werk verstehen kann.




Montag, 26. August 2013

Alt und Neu

 „Einen Brunnen graben just an der Stelle,wo man gerade steht. Innere Mission in nächster Nähe, sei’s mit dem Alten, sei’s mit etwas Neuem.‘ — ,Also mit dem Neuen‘, sagte Woldemar und reichte seinem alten Lehrer die Hand. —Aber dieser antwortete: ,Nicht so ganz unbedingt mit dem Neuen. Lieber mit dem Alten, soweit es irgend geht, und mit dem Neuen nur, soweit es muß.“

Th. Fontane, der Stechlin

Samstag, 24. August 2013

Zeit und Ewigkeit

Wenn die Zeit etwas nicht ruinieren kann, bedeckt sie es mit Staub.

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"Bleibt uns nur das Ewige jeden Augenblick gegenwärtig, so leiden wir nicht an der vergänglichen Zeit.“

J.W. Goethe

Samstag, 17. August 2013

Drese

Lese u. a. gerade die Erinnerungen von C. H. Drese, dem früheren Staatsoperndirektor.
Etwas larmoyant und mit der typischen deutschen leichten Herablassung gegenüber Österreich.
Amüsant ist, dass er sich quasi im gleichen Atemzug über den Antisemitismus in Wien und über die Wiener Presse beschwert. Da dürfte ihm etwas entgangen sein...

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August: Fertiggelesen, etwas mühsam, insgesamt ein unerfreuliches Buch. Immer sind die "Wiener", die "Österreicher" schuld an allen Mißerfolgen. Drese gehörte zu jenen, die sich immer über Verfolgung beklagen, bis sie dann wirklich verfolgt werden. Die Art, wie man ihn abserviert hat, war ja dann wirklich nicht von der feinen Art.

Journalisten und Professoren

Lt. H. Weigel schrieb A. Stifter in einem Brief:
"...bewahre uns Gott vor Journalisten und Professoren".

Ich möchte ergänzen:" vor allem, wenn sie sich zusammentun".
Statt Professoren könnte man auch Experten einsetzen.

Freitag, 9. August 2013

Verkaufshintergrund

"All diese negativen Daten, die veröffentlicht werden, haben medientechnisch immer einen Verkaufshintergrund. Und auch die Rating Agenturen sind in der Hand von Medienkonzernen. Ich bin im Bezug auf all diese Nachrichten extrem skeptisch"

Veit Heinichen in einem KURIER-Interview vom 4.8.2013.

Diesem Zitat kann ich mich nur vollinhaltlich anschließen.

Mittwoch, 31. Juli 2013

Asylanten nach Pakistan abgeschoben

Da gibt es etwas, was ich bei der ganzen Diskussion um die Abschiebung der Pakistanis nicht begreife: Handelt die Ministerin rechtswidrig? Richtig ist, es gab und gibt ein "Gnade vor Recht", also das sog. Gnadenrecht des Souveräns. Falsch ist, dass dieser Souverän die Medien sind. Immer deutlicher wird, dass die selbsternannten moralischen Eliten Recht und Gesetz nur dann respektieren, wenn sie mit ihren Zielen konform gehen.

Montag, 29. Juli 2013

Der neue Ring in Bayreuth

Der KURIER berichtet über Bayreuths Ring (Rheingold):
 „Viele Besucher haben bei Rheingold lauthals gelacht…“. Ja, darauf kommt es vor allem bei einem Premierenpublikum an; es muss sich halt optisch was tun auf der Bühne. In der KURIER-Kritik waren dann von den neun (9)  Absätzen einer (1) den Sängern und einer (1) dem Dirigenten gewidmet. In den Radio-Übertragungs-Ansagen des BR wurde konsequent jedesmal der Regisseur vor dem Dirigenten genannt. Das alles stützt meine Theorie, dass wir die Regietheater-Elefantisasis dem von der Musik angeödeten Promi-Adel, der vom Theater-Alltag schon tödlich gelangweilten Kritik und generell den notorisch  sensationsgeilen Medien zu verdanken haben.


Nachdem ich vor vielen Jahren schon zu Gast war in Bayreuth habe ich dann längere Zeit berufs- und zeitbedingt darauf verzichten müssen. In Blickweite der Pension habe ich dann vor einigen Jahren wieder angefangen, Bestellungen abzuschicken, hätte also nach den Bayreuther Wahrscheinlichkeitsgesetzen in Bälde mit einer Zuteilung rechnen können. Ich habe aber schon letztes Jahr wieder damit aufgehört. Dafür, dass ich meinen Blutdruck gefährde und dann womöglich mit geschlossenen Augen drin sitzen muß (in Bayreuth gibt es ja nach Wagners Willen keine Plätze mit Sichtbehinderung wie gottseidank in der Staatsoper) – ja, dafür ist mir der Spaß denn doch zu teuer. Schade, denn die phantastische Akustik hätte ich schon noch einmal gern genossen – und die frankischen Bratwürste auch.

Samstag, 27. Juli 2013

Bachmannpreis

Es ist schon so: Das Thema "Holocaust" ist der Stein der Weisen in der Kunst. Es ist auch klar warum: In einer Zeit, wo Werte und Emotionen nivelliert sind, ist - bei gleicher künstlerischer Qualität - der moralische Faktor das Atout. Und andere moralische Kriterien gibt es ja nicht mehr: Moral braucht man nur bei Fragen der Politischen Korrektheit zu zeigen - private Moral ist uninteressant.

Macht oder Liebe

"Und wenn ich Furcht zu erwecken vermöchte, würde ich es doch vorziehen, Liebe zu gewinnen"

Montaigne, Essais VIII

Manche verzichten gleich auf die Liebe und verlassen sich auf die Furcht - um damit Macht zu gewinnen.

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DRUCKSACHE.
Zwingt uns, zu ducken,
Ingrimm zu schlucken.
Liebe erzwingen
Kann nicht gelingen.

Aus: Piri-Piri: HEIKLES

Freitag, 26. Juli 2013

Hitze

"Die Hitze des Sommers greift mich stärker an als die Kälte des Winters...die Unannehmlichkeit der Hitze, gegen die man weniger tun kann als gegen die der Kälte..."
Montaigne

Zum Thema Hitze muss ich mich als Angehöriger jener Minderheit outen, welche die Sonne nur als notwendiges Übel betrachtet und daher an einem Übermaß derselben besonders leidet. Diese Minderheit - wenn sie denn überhaupt eine ist - wird insofern besonders benachteiligt, weil sich auch die Boulevard-Medien (allen voran der ORF), welche sich sonst in aufopfernder Weise um Minderheiten kümmern, hier  gänzlich herzlos zeigen, indem sie ständig das „herrliche Badewetter“ bejubeln. Nichts also von "Inklusion"!

Radfahrer

Die Radfahrer“ als moralische Kategorie gibt es wohl nicht; wohl gibt es sie aber als politische, die zum heiß und teilweise peinlich umworbenen Liebesobjekt nicht nur der Grünen avanciert ist.

Das Phänomen der rüpelhaften Radfahrer ist im Übrigen genau dasselbe wie das Verhalten ansonsten hoch seriöser Leser von „Qualitätszeitungen“ in den angeschlossenen „Leser-Foren“, wenn sie dort regelmäßig alle Hemmungen fahren lassen – weil sie sich hinter der Anonymität verstecken können. 

Soziologisch äußerst interessant finde ich auch,  dass „die Radfahrer“, also jener Teil der Menschheit, die sich auf 2 Rädern fortbewegt, gegenüber jenem, der  sich nur seiner  Beine bedient, exakt so verhält wie die viel geschmähten Autofahrer gegenüber den Radfahrern.
 
Wer auf zwei Beinen durch die Stadt geht,
Muss jeden Hochmut von sich streifen,
Weil für jeden Radler feststeht:
Er ist mehr wert auf zwei Reifen.

Aus:
Piri-Piri: URBANES


Freitag, 5. Juli 2013

Rathkolb hat wieder zugeschlagen...

Schon wieder eine "Historikerkommission", die "belastete Strassennamen" ausforschte.

Ich lehne diese eindimensionale Beurteilung historischer Persönlichkeiten ab, nach der die Bedeutung eines Menschen nur von dem einzigen Fakt abhängig gemacht wird, ob er ein Antisemit  war wie z.B. Wagner, Weinheber, Lueger u. a., die ja wohl auch große positive Leistungen vollbracht haben. Einen Menschen nur deswegen abzulehnen, weil er Jude ist, ist ja auch verwerflich. Vereinfachungen, ob so oder so, werden niemals der komplexen Wirklichkeit gerecht.

Und jetzt ist er darauf gekommen, dass im 19. Jhdt. auch noch viel zu holen ist. Na sowas! Wahrscheinlich gehen ihm schon die Nazis aus....
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Vor einigen Tagen im STANDARD ein Hetzartikel zum Thema (Autor ein gewisser Th. Trenkler), dem allerdings peinliche Sachfehler anhafteten: Eine "Mandowara-Gasse" wurde moniert, angeblich nach Hitlers und Görings Lieblingssänger - das reicht schon! Nun, der hieß Josef von Manowarda, war zwar tatsächlich auch ein Nazi, aber die Gasse war nicht nach ihm benannt, sondern nach einem WKI-Kriegshelden Max Manowarda. Peinlich! Ebenso wurde eine "Anschlussgasse" - ich glaube in Ottakring - moniert, die aber gar nicht nach dem 38'Jahr so benannt wurde, sondern nach irgendeinem Verkehrsprojekt von früher.
Den Vogel schoss der Autor aber mit seiner "Schlusspointe" ab, wo er gehässig anmerkte, nun würde es bald auch eine Gottfried-Küssel-Strasse geben. Das zeigt, dass er die Problematik überhaupt nicht begriffen hat: Die "beanstandeten" Namen, sofern sie richtig zugeordnet wurden, zeigen auf Personen, die außer ihrem Nazi- oder Antisemiten-Kainszeichen irgendetwas anderes "Großes" vollbracht haben. WIe man damit heute politisch umgeht, das ist die Problematik!

Blinder Eifer schadet nur!

Montag, 1. Juli 2013

Vision Europa


Ausschnitt aus einem Interview der WZ mit Miguel Herz-Kestranek:
Sie sind ein glühender Befürworter der europäischen Einigung?
Und ein leidenschaftlicher Kämpfer für diese Vision. Visionen funktionieren nur naiv. Visionäre, die verlacht und verspottet wurden, deren Visionen sich aber irgendwann erfüllt haben, waren - im guten Sinn - meist reine Toren, Parsifale - und als der sage ich: Man muss diese 500 Millionen Menschen begeistern und mitnehmen und das gelingt nur über Herz und Emotion. Nicht über den Verstand, nicht über Wirtschaft allein. Wenn die kracht, sind die Menschen wieder weg. Leopold Figl hat 1945 in seiner Weihnachtsansprache gesagt: "Ich kann Euch zu Weihnachten nichts geben" und er hat geendet: "Ich kann Euch nur bitten, glaubt an dieses Österreich!" Auch das vereinte Europa ist im Aufbau, ist ein work in progress und das ist nichts, woran man sich festhalten kann. Dazu geht es derzeit drunter und drüber, es stimmt noch nicht an allen Ecken und Enden, aber man muss an dieses Europa glauben!
Sie plädieren also für eine Argumentationslinie, die eher auf die emotionale Ebene der Menschen abzielt?
Die PR in der Firma Europa wird fahrlässigerweise vom Vorstand gemacht, und das kopflastig und abgehoben. So erreicht man aber nicht die Herzen von 500 Millionen! Wären die im Herzen überzeugt, würden sie die Krisen durchtragen und blieben bei der Stange. Die Gründungsväter hatten diese innere Haltung, weil sie noch den Krieg im Bauch hatten. Marc Aurel - eigentlich ein großer Europäer - hat gesagt: Wer selbst nicht brennt, kann bei anderen kein Feuer entfachen. 

Mein Leserbrief dazu an die WZ:
Die Äußerungen von M. H-K  über Europa als "work-in-progress" finde ich großartig. Man sollte diese Sätze einrahmen und in die Redaktionstuben hängen, auch in die der WZ, speziell die der Wirtschaftsredaktion. Wenn die EU oder der EURO scheitern sollten, dann ist dies nicht zum geringsten Teil dem Kleinmut - fast möchte man sagen:  dem Defätismus -der Medien geschuldet. Und ich rede hier nicht von Kleinformaten, die den Kampf gegen Europa zu ihrer Leitlinie gemacht haben.

Donnerstag, 20. Juni 2013

Hitlers Edeljude

Habe gerade das Buch "Hitlers Edeljude" (Ed. Bloch) von B. Hamann gelesen. Wieder sehr beeindruckend, aber auch verstörend: Ohne jeden tendenziösen Subtext beschreibt sie detailliert und akribisch die empörenden Vorgänge rund um den 38-er-Anschluß am Beispiel Linz. Die Ereignisse sprechen ja für sich. Unglaublich, mit welcher Niedertracht und Gemeinheit sich die Nazis alles unter den Nagel rissen, ganz abgesehen von den unzähligen übrigen Grausamkeiten, an denen sich allzuviele - aber nicht alle! - beteiligten.

Gleichzeitig lese ich auch "Unsentimentale Reise" von Albert Drach, ein Bericht über seine Zeit als Flüchtling im Vichy-Südfrankreich. Auch dort war Edelmut Mangelware - aber das hören die Franzosen heute gar nicht gerne. Vor Jahren las ich auch das entsprechende Buch von Lion Feuchtwanger.

Das alles beweist nur, dass sich das Böse nicht geographisch oder ethnisch festmachen läßt, sondern die Grenze zwischen Gut und Böse in einer anderen Dimension verläuft, die für die meisten Meinungsmacher nicht faßbar ist. Ich gebe zu, die Differenzierung ist schwierig. Umso mehr erstaunt es mich, dass sprachlich so begnadete Künstler wie Thomas Bernhard derart in Pauschal-Urteilen schwelgen. Aber vielleicht erklärt das sogar seinen Erfolg. Mir hat es den Zugang zu ihm verbaut.

Sonntag, 16. Juni 2013

Bücher

Das Schöne am "Buchmarkt" ist die weitgehende Irrelevanz von Interpreten, Regisseuren, Dramaturgen und vor allem Kritikern; Lektoren spielen ja eh keine wichtige Rolle mehr, Germanisten sowieso nicht. So habe ich als "Kunde" die freie, ungefilterte Chance, mir Perlen oder Mist aus der Riesenauswahl zu fischen, eine Freiheit, die mir in den anderen Kunstgattungen schon lange verwehrt ist.

Samstag, 8. Juni 2013

Der Teufel trägt nicht immer Hörner

"Jede Analyse, die Hitlers Bild verzerrt, indem sie ihn seiner menschlichen Eigenschaften beraubt, würde uns nur noch blinder machen für die potentiellen Hitlers, die keine Hörner haben".

Erich Fromm

"Es ist eine verhängnisvolle Illusion, zu glauben, das weltpolitische Böse sei im Nationalsozialismus und Faschismus ein für allemal dingfest gemacht worden. Der Ungeist hitlerscher Menschenverachtung lebt fort: Unter anderer Flagge, in anderen Farben, in anderen Teilen der Welt"

A. Speer

Das 2. Zitat muss man natürlich nicht glauben, weil es von jemandem stammt, der desavouiert ist...

Montag, 27. Mai 2013

Heuchler

"Ein Mann, der moralisiert, ist normalerweise ein Heuchler."

O. Wilde, Lady Windermeres Fächer.

ÖVP und Grüne

Wie ich lese, hat Al Gore  ein ziemlich großes Millionen-Vermögen mit „grünen“ Themen gemacht: Umweltschutz, Klimawandel, Planetenrettung etc. Jetzt erschließt sich mir auch der tiefere Sinn der neuerdings so vielberühmten Lovestories zwischen ÖVP und Grünen. Da wächst zusammen, was zusammengehört. 
Ordentliche Gewinne lassen sich heutzutage eh fast nur mehr mit Umweltprojekten machen.

Samstag, 25. Mai 2013

Nazijäger

"Wer sich heute als "Nazijäger" etablieren will, tut dies, weil es opportun ist. Es ist der beste Beweis dafür, daß er auch "damals" opportun gehandelt hätte."

Alfred Goubran
(wohl ein "unverdächtiger" Autor)

Donnerstag, 23. Mai 2013

Wagners Antisemitismus


Wagner 200. Geburtstag war für viele Medien Anlaß (oder Auftrag?), Anti-Antisemitismus-Kampagnen zu fahren; kaum eine Publikation konnte (und wollte) sich dem Thema entziehen, und ganz selten wurde es  in sachlicher, unpolemischer  Weise behandelt.
Manche Autoren stellen es ja so hin, als wäre Wagner für den Holocaust direkt verantwortlich, zumindest in dem Sinne, daß er „die tödliche Saat ausgesät“ hätte. Er war aber schlimmstenfalls ein Saatgutproduzent, einer der vielen zu seiner Zeit; allerdings wurde und wird er durch seine  unvergängliche Musik mehr wahrgenommen als andere, über welche die Geschichte schon längst hinweggegangen ist.

Sonntag, 19. Mai 2013

Richard Wagner Gedenkjahr

http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/musik/klassik_oper/546893_Ich-hasse-ihn-auf-Knien.html


Dieser Artikel in der WZ  liest sich wie eine Rezension des Decamerone im Osservatore Romano. Allerdings kann sich heutzutage nur ein musikliebender Privatier, der keinerlei Wert auf Präsenz in der Öffentlichkeit legt, leisten, die moralischen Defizite Richard Wagners peripher sein zu lassen. Auf der anderen Seite ist es völlig ungefährlich, die wunderbaren Gedichte Bertolt Brechts zu preisen, trotz einer ebenfalls recht zweifelhaften politischen und moralischen Persönlichkeitsstruktur des Autors.

Ganz generell habe ich den Eindruck, dass wir nicht ein Richard-Wagner-Gedenkjahr feiern, sondern ein Anti-Antisemitismus-Festival.

Die Wagner-Biographie von Robert Gutman ist auch eher ein Werk über den Antisemitismus, an Richard Wagners Leben aufgehängt. Trotzdem ein sehr interessantes Buch, mit vielen Details. Aber eben leider gefärbt von dem einem Zentralgedanken, auf den er immer wieder zurückkommt. Nur ganz wenigen jüdischen Autoren gelingt es, ohne diese  Idée fixe  auszukommen, was einerseits verständlich ist, andererseits aber auch weniger gute Werke unlesbar macht. Man merkt die Absicht und ist verstimmt. Auf Berlinerisch: "Nachtigall, ick hör dir trapsen...."
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"Der Mensch und der Künstler sind keine Gleichung."
A. Brendel

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GÖTTERDÄMMERUNG:


"With a little help from may friend" konnte ich Wagners 200. Geburtstag "würdig" in der StOp feiern.

Gould und Stemme waren großartig, die anderen auch, Tomlinson als Hagen besitzt zwar eine mächtige Stimme, aber hatte Höhenprobleme und traf die Töne auch nicht immer genau, aber das tat der Aufführung keinen Abbruch, weil er sehr gut spielte. FWM wie immer perfekt, das Orchester im 3. Akt anscheinend schon etwas ermüdet, Horn- und Trompetenkiekser, aber auch das völlig egal - das Gesamtbild stimmte. Obwohl ich ja einiges von der Bühne sehen konnte (Galerie Seite links), schaute ich fast nie hin, hätte mir nur die Stimmung zusammengehaut - in meiner Phantasie ist das eh viel schöner!



Freitag, 17. Mai 2013

Elitokratie

Es wäre naiv, zu glauben, dass in der Demokratie das Volk herrscht, nein, es sind nach wie vor die Eliten (wie früher der Adel), die das Sagen haben. Das Volk wird von ihnen mithilfe der Medien auf ihre Ziele hin manipuliert. Der einzige, allerdings entscheidende Vorteil der Demokratie ist, dass es widerstreitende Eliten gibt, sodass eine unblutige Ablöse eines Regimes (frei nach K. Popper) möglich ist.

DEMO-KRATEN.
Ihr werdet doch nicht wirklich glauben,
Sie ließen sich der Macht berauben:
Wir lassen uns nur besser führen
An starken unsichtbaren Schnüren.

Aus: 
Piri-Piri: POLITISCH LIED

Ich glaube, es war Aristoteles, der meinte, eine Auswahl der Regierenden durch das Los wäre gescheiter, denn sonst mündet jede Demokratie unweigerlich in eine Oligarchie.
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Und wie schaut es auf der Seite des "Volkes" aus: Der Großteil versteht den Sinn der Gesetze nicht als "weise" Regeln für das Zusammenleben, sondern nur als Instrument zur  eigenen Vorteilsgewinnung:
"Ein Gesetz, das mir nützt, ist gut, eines, das mich einengt, ist zum Vergessen".

Missionare

"Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, daß sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen"

B. Pascal.


Ich möchte ergänzen: "...sondern hinausgehen, um die anderen Menschen zu missionieren"

Sonntag, 12. Mai 2013

Falsifikation

Wenn etwas als falsch erkannt wurde, heißt das noch lange nicht, dass man die Wahrheit kennt.

Medienkritik

Medienkritik ist beinahe unmöglich, denn wie soll sie wahrgenommen werden ohne Medien - und die haben immer das letzte Wort.

Montag, 29. April 2013

Zeitgeschichtler

Gewisse Historiker erinnern mich an Vögel, die über den Müllhaufen der "Zeit-Geschichte" kreisen und nach Verwertbarem für ihre Ernährung suchen - in erster Linie Nazi-Reste. Sie leben offensichtlich gut davon. Sie nennen sich "Zeitgeschichtler", ich würde sie eher "Zeitgeistler" nennen.

"A decent way of living" ???

Zeitgeschichtler nach Art des sattsam bekannten O. Rathkolb (und seine Entourage) schürfen in der jüngeren Vergangenheit nach Rohstoffen, die sie zu heute gängigen Münzen prägen können.

" Historiker sind wie taube Menschen, die ständig auf Fragen antworten, die ihnen niemand gestellt hat".
L.Tolstoj

Mittwoch, 24. April 2013

Die Wahrheit der Medien

Richtig lügen, d. h. Fakten erfinden, tun die Medien ja selten. Aber wie sie die Fakten zusammenstellen und präsentieren, das entspricht in den seltensten Fällen der Wahrheit.

Aber was ist schon Wahrheit? Volle Wahrheit ist immer ein Ziel, dem man sich nur asymptotisch nähern kann, und das ist die Chance für Journalisten und Politiker: Sie verkünden "Wahrheit", meinen damit aber nur die Fahne im Wind, hinter der möglichst viele marschieren sollen.

Montag, 22. April 2013

Nachtrag zur Zeit

Die Zeit ist eine Illusion, sagt Einstein. Genauer (kurz vor seinem Tod):
"Für uns gläubige Physiker hat die Scheidung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nur die Bedeutung einer wenn auch hartnäckigen Illusion"

Ich denke, sie ist (wie auch der Raum, euklidisch gesehen) eine Arbeitshypothese,
vielleicht sogar nur ein McGuffin:

http://de.wikipedia.org/wiki/MacGuffin

http://www.openculture.com/2013/07/alfred-hitchcock-explains-the-plot-device-he-called-the-macguffin.html


WIssenschaft ohne Weisheit

Lichtenberg sagt sinngemäß: Wissenschaft ohne Weisheit ist blind.

Bei den meisten amerikanischen Scientists (insbesondere den Neurobiologen) habe ich genau diesen Eindruck.

Sonntag, 21. April 2013

Bürgerbaumeister

Wenn man in einer Landgemeinde häufig mit Strassen- und anderen öffentlichen Baustellen konfrontiert ist, so heißt das nicht unbedingt, dass dort der Gemeinderat sehr rührig und tüchtig ist,  sondern nur das ansässige einschlägige Gewerbe; es sei denn, der Bürgermeister ist zugleich Baumeister, wie das gern in ÖVP-Gemeinden der Fall ist.

Samstag, 20. April 2013

Idealisten

Ein normaler Mensch wird von Reue geplagt, wenn er eine grausame Tat vollbracht hat. Nicht so der Idealist: Der rechtfertigt alles als Dienst an der Idee.
Wenn möglich, sollte man einen weiten Bogen um die Idealisten machen.

Mittwoch, 17. April 2013

Furcht

"Wo das Müssen beginnt, hört das Fürchten auf..." 

Bismarck

Reue ist keine Sache lauter Worte...



"Nach dem Holocaust lebt in uns allen ein solches berechtigtes und sakrosanktes Schuldgefühl, daß es uns nicht gelingt, auf eine gelassene und objektive Weise über die Juden zu sprechen, wie wir es ohne weiteres über irgend ein anderes Volk tun.
So sehr auch das Bewußtsein der Schuld tief und unauslöschlich als Mahnung und
Schande der Menschheit erhalten bleiben muß, glaube ich doch, daß zuallererst die Juden selbst kein Interesse an diesem Mangel eines klaren Urteils haben [sollten]. Jedenfalls ist es gerade ein Jude, Hans Weigel, der in seinem Buch "Man kann nicht ruhig darüber reden" auf die Gefahren eines Urteils ohne Unterscheidungskraft aufmerksam gemacht hat. Wir fallen von einem Extrem ins andere.
Gestern hat man die Bücher von Juden verbrannt, heute beeilt man sich, alles zu prämieren, was sie schreiben, auch wenn es eine große Narretei ist; denn wegen der Schuld von gestern ist es heute fast unmöglich, auszusprechen, daß auch ein Jude ein Narr sein kann. Weigel sagt dazu: „Darf man als Jude keine schlechten Eigenschaften haben? Doch, man darf, aber sie dürfen nicht erwähnt werden".
Die Folge davon ist, daß in diesem erzwungenen allgemeinen Jubel auch außerordentliche Persönlichkeiten untergehen und unter ihrem Wert gehandelt werden. Ist es wirklich unmöglich,
den richtigen Ton zu finden und Juden wie alle anderen Menschen mit ihren Tugenden und Fehlern darzustellen? Ein Volk unkritisch oder gar ängstlich zu glorifizieren, bedeutet, es ebenso zu diskriminieren, umso mehr, als das Lob von heute nicht imstande ist, die Qual von gestern wettzumachen, sondern sie vielmehr fortsetzt. Aber wie großes Leid stumm macht, so ist auch die tiefe und aufrichtige Reue keine Sache lauter Worte."

Anacleto Verrecchia, Georg Christoph Lichtenberg

Besser könnte ich meine Einstellung zu diesem Thema nicht formulieren. Die [] sind von mir. 

Mittwoch, 3. April 2013

Übel

"Die drückendsten und häufigsten Übel sind diejenigen, womit die Einbildungskraft uns belastet".

Montaigne.

Samstag, 30. März 2013

Parsifal-2013/1


Der erste Parsifal heuer.
Chr. Ventris statt Jonas Kaufmann. Mir recht.
FWM wie gewohnt solide, verdient den Applaus - aber nicht den Jubel.
Verglichen mit der Salzburger Inszenierung ist ja die Mielitz-Show direkt eine Erholung. Aber vielleicht nur Gewöhnung.








"Schwer zu deuten ist auch die Stabführung von Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst: Einerseits lässt sich die Partitur kaum klarer, durchsichtiger, gegliederter darstellen, leuchten die Orchesterfarben prächtig und ohne Brutalität. Andererseits fehlt diesem Zauber an entscheidenden Punkten der zündende Funke. Obwohl technisch jede Steigerung und jede Zäsur mustergültig ausgeführt ist, fehlt meist der letzte Dreh. Und es klingt sogar dort noch cool und routiniert, wo die Musik zum Äußersten treibt."

schreibt Daniel Ender im STANDARD.
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Nachtrag zu (meiner) 2. Vorstellung eine Woche danach: FWM ausgefallen, Adam Fischer ein sehr kompetenter Einspringer. Jonas Kaufmann konnte diesmal singen, hat sich aber noch geschont. Nur an einigen Stellen ließ er aufblitzen, wie es gewesen sein könnte.

Dinge

"Man sollte die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind".

W. Finck

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Ein weiterer "Sager" von W. Finck:

Fernsehen "ist die neueste Form der Weltanschauung....die ansehenden Schichten lösen die Angesehenen ab"



Donnerstag, 28. März 2013

Zur Weltlage


Ich wurde von einem Freund in Bezug auf die gegenwärtige "Weltlage" gefragt, ob ich noch Licht am Horizont sehen könnte. Ich antwortete:

 Ja, manchmal, aber das wechselt, wie das bei uns im gemäßigten Klima üblich ist. Ich will aber damit eigentlich sagen, dass es eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür gibt, dass hinter den drohenden Unwetter wieder Schönwetter oder zumindest „Normalwetter“ kommt. - Dieser Gedanke klingt so banal, aber er hilft mir auch bei meinen ganz persönlichen Tiefs; auch im Wellental weiss ich (oder versuche es mir zu sagen), dass es eben nur ein WellenTAL  ist. Immer, wenn es mir gut geht und ich die Dinge der Welt in schönem Licht sehe, sage ich mir: Jetzt bist Du auf dem WellenKAMM, mach Dir einen Notizzettel, dass es so auch ausschauen kann und hole ihn später wieder hervor, wenn'st wieder unten bist. Weder das eine noch das andere ist eben die ganze Wirklichkeit. Dabei hilft mir, dass ich mich schon von früher Jugend an immer selbst beobachtet habe, aus dem Bewußtsein heraus, dass ich von Familienseite her „nervlich“ etwas gefährdet bin. „Alles kommt auf die Beleuchtung an“ sagt mein Leib- und Magendichter Fontane. 

Jedoch auch global gesehen bin ich der Meinung, dass die Welt als solche und „als a Ganze“ noch lange nicht untergeht, ganz gleich, welche drohenden Wolken am Horizont stehen. Vielleicht noch nicht in Bayern, aber schon im Rheinland scheint schon wieder die Sonne. Und von der modischen Planetenretterei halte ich sowieso gar nichts. Zu den vielen apokalyptischen Klimawandel-Meldungen sage ich nicht: „S’is alles net wahr“, sondern: S’is net alles wahr.  Zu dieser Sicht hat mir verholfen, dass ich in den letzten Jahren mich immer mehr mit geschichtlicher Literatur beschäftigt habe. Leider habe ich ein sehr schlechtes Gedächtnis  für Zahlen, Daten, Fakten, aber das Beobachten und Vergleichen der ewigen Auf- und Ab-Bewegungen über die Jahrhunderte und über Länder/Kontinente hinweg hilft mir, über meinen sehr begrenzten Tellerrand zu schauen und die Wellen nicht mit dem Seegang zu verwechseln.

Ferner:  Wenn ich mir die Schicksale meiner Eltern- und Großelterngeneration vergegenwärtige, wird mir klar, in welch „begnadete“ Zeit wir hineingeboren wurden. Natürlich  wird das nicht in alle Ewigkeit so bleiben können, aber der Atem der Geschichte ist lang und die Amplituden von Gut und  (leider auch) Böse sehr breit.  Klarerweise hoffen wir, dass es zu unseren Lebzeiten noch gut bleibt. Mir persönlich geht speziell die (all)gegenwärtige EU(RO)-Suderei gewaltig auf den Geist. Ich finde Europa nach wie vor ein großartiges Projekt und halte die vielen großen Probleme für unvermeidlich und ganz normal; wie es eben beim Bohren ganz harter Bretter zugeht. Ein Blick zurück auf die „Blut-und-Eisen-Politik“ des 20. und 19. Jahrhunderts rückt das alles zurecht. „Lernen’s Geschichte, Hr. Redakteur“ hat Altvater Kreisky gesagt und dafür könnte ich ihn noch heute abbusseln.

Montag, 25. März 2013

Salzburger Parsifal unter Thielemann

Zitat aus dem KURIER: "Diese Inszenierung besitzt keinen erkennbaren philosophischen Überbau".

Das - oder gar ein theologischer Überbau - fehlte mir noch am wenigsten. So was ist nur wichtig für Leute, die mit der Musik nicht wirklich was anfangen können - in der ja das alles drinsteckt, so man das will.  Eine dezente und unaufdringliche Bebilderung der "Story" würde mir schon genügen, ist aber heute Utopie.


Was Thielemann betrifft, so keimt in mir schön langsam der Verdacht, dass er sich nicht ganz ungern an solchen abwegigen Inszenierungen "beteiligt" - strahlt doch sein Stern dann umso heller!!! Das hätte er zwar nicht nötig, aber so sind halt Künstler. Die diffuse Stellungnahme zum Regietheater in seinem Buch bestärkt mich in diesem Verdacht. -

Und geht es nicht in Wagners Opern immer um Erlösung? Christian Thielemann wäre demnach der "Erlöser" von katastrophalen Inszenierungen.

Aber auch Altmeister Brian Large dürfte kein echter Fan dieser Inszenierung sein, sonst wäre seine Bildregie nicht so entlarvend und "meuchlerisch" ausgefallen.   (Gesehen in 3Sat am 23.3.2013)

Samstag, 16. März 2013

Ortner hebt wieder sein Bein...


Erwartungsgemäß hat die WZ meine Sottise über das Bleiberecht eines (zumindest von ausländischen) Medienbeobachtern) als "weit rechts stehend" eingestuften Kolumnisten, nämlich Chr. Ortner, nicht freigeschaltet. - Ist wieder eine seiner üblichen Ergebenheitsadressen an die Herausgeber der WZ, in der er sich in wüsten Beschimpfungen mehr oder weniger historischer Persönlichkeiten ergeht, diesmal trifft es Karl Renner.
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 Aber abgesehen davon erhebt sich doch die Frage, ob mittlerweile die einzige Todsünde unserer Gesellschaft der Antisemitismus ist, zumal wenn er eine historische Persönlichkeit betrifft; er rangiert ja offensichtlich noch vor bzw. unter der aktiven Pädophilie. Am meisten stört mich die Unauslöschlichkeit dieses moralischen Verdikts: Ganz gleich, was ein Mensch sonst an Positivem geleistet hat, er wird auf ewig verdammt und das von Publizisten, deren Gesinnung ja auch nicht von diversen Anpassungen verschont geblieben ist. Gottseidank ist die Macht der Kolumnisten hier und heute nur mehr virtuell.
 Die Eindimensionalität dieser Weltsicht wird nur durch den "blendenden" Stil verdeckt - in der realen Welt gibt es viel mehr Ebenen, die abzubilden aber – zugegeben - viel schwieriger ist.
 Ich meine, dass solche Kommentatoren nichts zu Bewältigung gegenwärtiger und zukünftiger Probleme unserer Gesellschaft beitragen, zum Verständnis der Vergangenheit sowieso nicht.

Donnerstag, 14. März 2013

Überraschungspapst

So ein Pech! Da war im ORF und anderen "embedded" Medien gerade das schönste "moral bombing" anläßlich des 75-Jahre-Anschluss-Gedenkens im Gange, da platzt die völlig unpassende und verfrühte Meldung von der Papstwahl herein. Aber man muss keine Sorge haben, dass Bomber-Rathkolb um die Früchte seiner Wühlarbeit gebracht wird, die nächsten Angriffswellen werden bald wieder anrollen. Außerdem bieten sich ja Möglichkeiten rund um die Diktatur-Vergangenheit des neuen Papstes; punkto Antisemitismus wird da wohl allerdings nichts zu finden sein, auch wenn Franziskus I. einige Jahre in Deutschland verbracht hat.
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Bemerkenswert: Offenbar hat sich der Heilige Geist mit dem Zeitgeist arrangiert, weil die erste Meldung gerade rechtzeitig zur Prime-Time präsentiert werden konnte.

Dienstag, 12. März 2013

NS+Philharmoniker


Die "mediale Lust" zum NS-Thema ist insgesamt noch immer sehr groß, zumindest beim ORF, der beispielsweise im "Kultursender" ORFIII ein geschätztes Drittel seiner Sendezeit, sieht man vom Wetterpanorama ab, der Antinazi-Bewußtseinsbildung widmet.  Daß Prof. Rathkolb (laut WZ) "keinen Schlußstrich" ziehen will, ist aus seiner Sicht verständlich, ist es doch seine ganz private Erfolgsstory. Ich persönlich halte es  nach wie vor für verlogen, die Unmoral vergangener Zeiten anzuprangern, um daraus höchst gegenwärtiges Kapital zu schlagen.
Fairerweise muss ich sagen, dass die gestrige Sendung in ORF2 über die Philharmoniker-Vergangenheit doch sehr interessant war; ich bedaure nur, dass es der Arbeit einer solchen,  extra auf Nazi-Trüffel konditionierten Suchtruppe bedarf, um alle diese aufregenden Bild-Dokumente über die Philharmoniker-Geschichte  im TV sehen zu können. Auf den redaktionellen Kon- und Subtext des ORF hätte ich getrost verzichten können.
Merkt man dort denn nicht, dass es schön langsam des Guten zuviel wird, dass man mit diesem boulevardesken Trommelfeuer gerade das fördert, was man angeblich verhindern will?
Oder ist das vielleicht sogar der erhoffte Zweck?

Montag, 11. März 2013

Don Giovanni

Don Giovanni in der StOp: Musikalisch ganz gut, insbesondere die männlichen Protagonisten, die Szene ärgerlich, weil handwerklich bemerkenswert unperfekt. Andererseits schade, denn es ging phantasievoller zu als üblicherweise unter deutschen Regiestars.

Sonntag, 10. März 2013

Ironie

"Ironie ist das Körnchen Salz, durch welches das Aufgetischte erst genießbar wird." -

 Thomas Mann, Lotte in Weimar (1939), Drittes Kapitel

Polgar...

Einige unnachahmliche Formulierungen von A. Polgar:

"Architektur ist gefrorene Musik...."

"Das dumpfe Geschlecht der Dramaturgen"


Dienstag, 26. Februar 2013

Das Gute und das Böse

Das Gute und das Böse verteilen sich gleichmäßig, und zwar nicht nur linear von links nach rechts, sondern in allen räumlichen, zeitlichen und sozialen Dimensionen.

Samstag, 23. Februar 2013

Superlative

Wer sich betreffs Mord und Totschlag unter besonderer Berücksichtigung von Mord- und Folter-Methoden ein bisschen in der Geschichte umgesehen hat, ist mit Superlativen für das 20. Jh. vorsichtig.
Rein quantitativ mag das aufgrund der fortgeschrittenen Technik des Massen-Tötens stimmen - das Abschlachten war ja früher immerhin mit manueller "Arbeit" verbunden - aber in "Qualität" und Einfallsreichtum bei Scheußlichkeiten waren uns die früheren Jahrhunderte klar überlegen: Unvorstellbar grausame Verstümmelungen an besiegten Feinden, aber auch an unschuldigen Frauen und Kindern waren an der Tagesordnung.

Der reflexartige Widerstand gegen diese "Relativierung" zeigt nur, dass der eigene Horizont nicht über den geographischen und zeitlichen Tellerrand hinaus reicht. Von "Verharmlosung" ist dann die Rede, was völlig unsinnig ist: Dem lesenden und denkenden Menschen wird beim Lesen historischer Werke nur in erschreckender Weise die menschliche Natur   (über alle Zeiten hinweg) bewusst -  und er sucht die Wurzeln nicht in zeitgebundenem Missverhalten einzelner Völker oder Gewaltherrscher, sondern im Wesen der Menschen verankert. Politische Korrektheit als Gegenmittel ist da zutiefst lächerlich.

Mir ist auch der Hochmut unerträglich, der aus vielen modernen Beurteilungen spricht, als wollte man wegen der "dummen Massen" die historischen Tatsachen verschweigen, weil sie vielleicht falsche Schlüsse ziehen könnten.


Wohltätigkeit

"Die Wohltätigkeit befriedigt in erster Linie die Wohltäter".
(Joseph Roth)

HInzuzufügen wäre: "In zweiter Linie die Organisatoren der Wohltätigkeit".

Was dann übrigbleibt, kommt den Bedürftigen zu Gute. Aber ohne Stufe 1 und 2 käme gar nichts zu ihnen.

Dienstag, 19. Februar 2013

Sarvar (Nachtrag)

Ende Jänner waren wir 4 Tage in Bad Sarvar (Ungarn, Komitat Vas) "wellnessen"...
Als Nachtrag 2 Bildchen, eines von einem wunderschönen Spaziergang im "Wildpark" und eines von der bei mir fast schon obligaten Begegnung der 3. Art:

Typisch für Außerirdische: Läßt sich streicheln und verschwindet dann wortlos.
Außerdem: Ein richtig ungarisches Gesicht --- MAGYAR ÁLOM

Sonntag, 17. Februar 2013

Gelassenheit ist nicht Gedankenlosigkeit

Daher ist es betrachtungswert, ja wunderbar, wie der Mensch neben seinem Leben in concreto immer noch ein zweites in abstracto führt. Im ersten ist er allen Stürmen der Wirklichkeit und dem Einfluß der Gegen­wart preisgegeben, muß streben, leiden, sterben wie das Tier. Sein Leben in abstracto aber, wie es vor seinem ver­nünftigen Besinnen steht, ist die stille Abspiegelung des ersten und der Welt, worin er lebt, ist jener eben erwähnte verkleinerte Grundriß. Hier im Gebiet der ruhigen Über­legung erscheint ihm kalt, farblos und für den Augen­blick fremd, was ihn dort ganz besitzt und heftig bewegt: hier ist er bloßer Zuschauer und Beobachter. 

In diesem Zurückziehn in die Reflexion gleicht er einem Schauspie­ler, der seine Szene gespielt hat und, bis er wieder auftre­ten muß, unter den Zuschauern seinen Platz nimmt, von wo aus er, was immer auch vorgehn möge, und wäre es die Vorbereitung zu seinem Tode (im Stück), gelassen an­sieht, darauf aber wieder hingeht und tut und leidet, wie er muß.

A. Schopenhauer

Die Zeit ist kein Gegenstand, sondern eine Idee

»Das Leben ist eine Sache für sich und das andere auch. Das Leben existiert; aber der Tod existiert gar nicht.«

»Sie haben angefangen, an ein künftiges ewiges Leben zu glauben?«

»Nein, nicht an ein künftiges ewiges Leben, sondern an ein ewiges Leben hier. Es gibt Augenblicke, man ge­langt zu Augenblicken, wo die Zeit auf einmal stehen bleibt und zur Ewigkeit wird.«

»Und Sie hoffen zu einem solchen Augenblicke zu ge­langen?«

»Ja.«

»Das ist in unserer Zeit wohl kaum möglich«, erwi­derte Nikolai langsam und nachdenk­lich und ebenfalls ohne alle Ironie. »In der Offenbarung St. Johannis schwört der Engel, daß es keine Zeit mehr geben wird.«

»Ich weiß. Das ist da sehr richtig gesagt, klar und ge­nau. Sobald ein jeder Mensch das Glück erreicht hat, wird es keine Zeit mehr geben, weil sie dann nicht mehr nötig ist. Ein sehr richtiger Gedanke.«

»Wohin wird denn die Zeit versteckt werden?«

»Nirgends hin. Die Zeit ist kein Gegenstand, sondern eine Idee. Sie wird im Geiste erlöschen.«

(F.M. Dostojewski)

Eine Tasse Tee

Zum Kloster des Meisters Dschau-dschou kam ein junger Anhänger des Zen. Der Meister empfing ihn in seiner Zelle und fragte: »Warst du früher schon einmal bei mir?« Der Jüngling verneinte. »Gut«, sprach Dschau­dschou, »dann trink erst einmal eine Tasse Tee.« Damit entließ er ihn.

Wenig später ließ sich ein zweiter Schüler beim Meister melden. Auch ihm stellte Dschau-dschou die gleiche Frage wie dem ersten. >ja«, sagte der Schüler, »vor einem Jahr war ich schon einmal bei Euch.« »Gut«, sprach Dschau-dschou, »dann trink erst einmal eine Tasse Tee.

Das beunruhigte den Vorsteher des Klosters. »Mei­ster«, sagte er, »ich verstehe das nicht. Ihr fragtet die beiden Novizen, ob sie schon einmal hier gewesen seien. Der eine sagte nein, der andere ja; doch beide erhielten die gleiche Antwort. Was habt Ihr damit gemeint?«

»Klo­stervorsteher!« rief der Meister.

»Ja?« erwiderte der.

»Trink erst einmal eine Tasse Tee!




DSCHAU-DSCHOU

Mittwoch, 13. Februar 2013

Ärzte

Eine der unangenehmsten Folgen des Alterns ist, dass man seinen Körper sukzessive den Ärzten ausliefern muss, von denen die wenigsten  ihm mit Respekt begegnen. Die meisten, speziell die Fachärzte, fallen in die Kategorie "Humaningenieure" und haben kein Gefühl für die menschliche Persönlichkeit, in der Körper und Geist auf eine uns noch immer unbegreifliche Weise eins sind.
 Indem sie den Körper respektlos behandeln, rauben sie der ganzen Person ihre Würde.

Montag, 11. Februar 2013

Nüchternheit

"...nur jenes letzte Überfließen fehlt mir: der Rausch. Ein bißchen bleibe ich immer nüchtern."

(St. Zweig in einem Brief an H. Hesse)

Darin erkenne ich mich wieder: Ein Fesselballon eben.

Sonntag, 10. Februar 2013

Plagiate - Schavan

Ein lakonisches Urteil über das Wesen von Plagiats­streitigkeiten gab Louis Brandeis, eines der Mitglieder des Obersten Gerichtshofes der Vereinigten Staaten, ab.

Wenn ein Mann aus einem Buch abschreibt", erklärte er, „nennt man das Plagiat. Schreibt er aus hundert Büchern ab, nennt man es Quellenstudium."
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Die Geschichte mit Fr. Schavan schaut mir verdächtig nach einem argen politischen (oder vielleicht sogar privaten) Ränkespiel aus. Jedenfalls hatte man diesen Eindruck bei der Verkündung durch den Uni-Rektor; das war unverhohlen hasserfüllt.

Samstag, 9. Februar 2013

Ewig


Der Begriff "ewig" ist durch die mediterranen Religionen so kontaminiert worden, dass für uns Heutige ungenießbar geworden ist..

Judentum, Christentum und Islam sind im Orient entstanden, wo man mit Bildern und Gleichnissen umgehen konnte. Wir Späteren  konnten das alles nur mehr wörtlich - und daher nicht mehr ernst - nehmen: „Ewiges“ Abo im Himmelreich mit Engeln oder in der Djanna mit schönen Jungfrauen und süßen Früchten etc. - womit aber ursprünglich nur der zeitlose Zustand höchster Wonne und tiefsten Friedens irgendwie poetisch "beschrieben" werden sollte.

Freitag, 8. Februar 2013

Titel in Österreich

Man sagt ja , dass (akademische) Titel in Österreich noch immer eine große Rolle spielen. Im Allgemeinen hat die Bedeutung aber abgenommen - mit einer Ausnahme, dem medizinischen Bereich, u. zw. als "Kunde" im Gesundheitssystem:
Nicht nur, dass man als "Hr. Doktor Sowieso" in Ordinationen und Ambulanzen häufig bevorzugt "aufgerufen" wird, sondern man wird insgesamt auch deutlich freundlicher "behandelt". Als normaler Sterblicher kann es einem schon passieren, dass man in der Ordination oder im Krankenzimmer von einem Dr. oder Prof. angeschnauzt wird, wenn er meint, dass man irgendwas falsch gemacht hat --- undenkbar bei einem Akademiker. Eine Krähe ...

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Aber am Wichtigsten ist im Spital, ob man Zusatzversicherter ist oder noch besser: Barzahler! Da wird man auch von arroganten Professoren wie auf Händen getragen.

Dienstag, 5. Februar 2013

La Cenerentola


Gestern abend die neue Cenerentola in der Staatsoper.  
Eine Enttäuschung, eine halblustige Angelegenheit, kein Spass, eher ein Witz. Hat mich an zerkochte Spaghetti erinnert, wie ich sie in „Sven-Eric-Land“ des öfteren konsumieren musste. Und dann die überlangen Umbau-Pausen für ein derart armseliges und primitives Bühnenbild; war wohl wegen der Autos. Wahrlich ein Supergag!
Die Sängerleistungen durchmischt, der Tenor war m. E. nicht schlecht, aber die Angelina in meinen Augen katastrophal unterbesetzt. Nebenrollen z.T. ganz gut. Der Dirigent hat sich die die Buhrufe nicht verdient, den Applaus allerdings auch nicht.
Vor ein paar Jahren habe ich die C. in der Volksoper gesehen: Natürlich hatten Sänger und Musiker dort nicht die „Qualität“ wie in der StOp, aber das Publikum hat sich amüsiert. An die C. im Theater an der Wien vor vielen Jahren darf ich gar nicht denken – damals hat meine Liebe zu dieser Oper begonnen.
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Nicht nur am Burgtheater hat der Nordsprech Einzug gehalten, die Staatsoper kommt dem Castrop-Rauxel-Niveau immer näher.

Für die Salzburger Cosi ist das Schlimmste zu befürchten. Der gute S.E. Bechtolf ist ein sorgfältiger Arbeiter, aber er hat keine Phantasie, oder vielleicht besser eine an die Ratio gefesselte Phantasie. Er sollte beim schweren deutschen Fach bleiben!

Montag, 4. Februar 2013

Gutes Gewissen

"Nie tut man so vollständig und frohgemut das Böse, 
wie wenn man es mit gutem Gewissen tut"

 Jamais on ne fait le mal si pleinement et si gaiement que quand on le fait par conscience.

(Blaise Pascal).

An Beispielen in der Geschichte mangelt es nicht, nur ein ganz Typisches hier: Churchill > Bomber-Harris > Dresden/Swinemünde. Oder Haynau...

Das Gute Gewissen ist ja "manageable", bzw. gehorcht es einem starken Willen.

Bei diesen legitimierten Verbrechern hat man das Gefühl, sie haben nur auf die Verbrechen der "Bösen" gewarten, um endlich die eigene Sau richtig rauslassen zu können - für die Gute Sache.

Sonntag, 3. Februar 2013

Relaunch von Portisch's "Österreich I"

Laut Berichten wird die alte Serie von Hugo Portisch nun in "...aktuelleren Zusammenhang gesetzt..."
Gerade das stimmt mich skeptisch, zumal wenn man hört, dass Prof. Rathkolb bei diesem Relaunch seine Hand im Spiel hat, einer jener Historiker, die nicht willens oder fähig sind, Zeitgeschichte aus der jeweiligen Zeit zu verstehen, sondern alles aus der Kenntnis der weiteren Entwicklung be- und verurteilen. Im Übrigen steht zu hoffen, dass möglichst viele Redakteure diese Sendungen anschauen, denn noch immer ist aktuell das Diktum Kreisky's: "Lernen's Geschichte..." - und damit hat er sicher auch die Geschichte vor 1938 gemeint.

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Diese Historiker vom Schlage Rathkolb's haben die Mentalität der Bilderstürmer - in ihrer Unfähigkeit, das Wertesystem der Vergangenheit erst einmal kennenzulernen. Niemand verlangt ja, dass sie es akzeptieren.

Samstag, 2. Februar 2013

Stammtischbrüder

Politiker zu beschimpfen ist sehr beliebt, speziell bei Journalisten. Die Ironie dabei ist, dass letztere genauso wenig oder soviel Achtung verdienen wie erstere.
Und wie am Stammtisch sind es in den Zeitungen immer jene, welche die ärgsten Beschimpfungen und die grauslichsten Voraussagen von sich geben  treffen, die am meisten Zuhörer/Leser  haben; wer positiv redet oder schreibt, hat Angst davor, langweilig zu wirken.

Und es stimmt ja leider auch: Wer schimpft, dem wird geglaubt.

Ich gebe zu: Auch ich schreibe lieber "gesalzene" Leserbriefe oder Posts als ausgewogene. Mache ich das trotzdem einmal, fallen garantiert einige andere agressiv darüber her.

Donnerstag, 31. Januar 2013

Restitutionen

Da Israel seine Siedlungspolitik mit dem Rückgriff auf König David's Zeiten rechtfertigt, muss man diese wohl als Restitution betrachten.

Samstag, 26. Januar 2013

Liberal?

Ob wirtschafts-liberal oder links-liberal - es ist überall das Gleiche: Sie fordern für sich und ihre Gesinnungsgenossen völlige Freiheit, möchten aber mit allen Mitteln die Freiheit jener einschränken, die anderen Sinnes sind.

Samstag, 19. Januar 2013

Rathkolbismus

O. Rathkolb hat wieder zugeschlagen, diesmal im KURIER: Er hat in alten Zeitungen "entdeckt", dass die Wr. Philharmoniker in der Nazizeit Seyß-Inquart geehrt haben. Na sowas!
Was sind das nur für Historiker, deren "Forschung" im Durchkämmen alter Zeitungen nach kompromittierenden Meldungen besteht; freilich, ihr Aus- und Fortkommen ist damit auf lange Zeit gesichert. Ich darf dazu den - hoffentlich unverdächtigen - Sebastian Haffner nochmals zitieren:
"Wer die Vergangenheit an den Maßstäben der Gegenwart mißt, zeigt nur seinen Mangel an historischem Sinn". 
Nicht, dass man solche "Forschungsergebnisse" verschweigen sollte, aber gleich auf die Titelseite des KURIER? Da fragt man sich doch: "Wem nützt das" - außer der Inseratenabteilung?
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Interessant die fast durchwegs deutlich(st) ablehnenden Leserkommentare im Online-Forum. Der Thread wurde dann auch bald abgedreht.
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Neueste Entwicklung: Jetzt spricht man schon von Restitutionen (WZ vom 25.1.12). Das also ist des Pudels Kern - oder soll man sagen: Die Katze ist aus dem Sack! Nicht der Wissenschaft dienen die Schnüffeleien, sondern handfestem Ertrags-Streben!
Zitat aus der WZ: "...es gibt Defizite..." - aus denen man gerne Benefits machen möchte - klar!

Donnerstag, 17. Januar 2013

Montaignes Katze

«Die Tiere halten uns sicher für ebenso dumm wie wir sie.»
 In einer bekannten Passage der Essais heißt es weiters: «Wenn ich mit
 meiner Katze spiele - wer weiß, ob ich nicht mehr ihr zum Zeitvertreib
 diene als sie mir?» Und er fügt hinzu: «Die närrischen Spiele, mit denen
 wir uns vergnügen, sind wechselseitig: Ebenso oft wie ich bestimmt sie,
 wann es losgehn oder aufhören soll.» 

Er macht sich die Perspektive der Katze, die ihn betrachtet, genauso zu eigen, wie er seine eigene Perspektive ihr gegenüber einnimmt.
Montaignes kleines kommunikatives Spiel mit seiner Katze zählt zu den hinreißendsten Passagen der Essais - und zu einer der bedeutendsten. Sie belegt Montaignes Überzeugung, 
dass alle Lebewesen in einer gemeinsamen Welt leben und dass jede Kreatur ihre ganz eigene Wahrnehmung dieser Welt hat. «Der ganze Montaigne steckt in diesem hingeworfenen Satz», meint Herbert Lüthy.

Montaignes Fähigkeit, zwischen verschiedenen Perspektiven hin- und herzuspringen, wird ganz besonders deutlich, wenn er über Tiere schreibt. Uns falle es schwer, sie zu verstehen, bemerkt er, aber ihnen müsse es genauso schwer fallen, uns zu verstehen. 
«Diese Unfähigkeit  zur Kommunikation zwischen ihnen und uns - warum sollte sie nicht ebenso unsere sein wie ihre?»
Wir können uns in die Empfindungen der Tiere ungefähr in gleichem Maße hineindenken wie sie sich in die unsren. Sie fordern uns etwas ab, sie schmeicheln uns, sie drohen uns - und wir ihnen. Montaigne kann seine Katze nicht betrachten, ohne zu denken, dass auch sie ihn betrachtet, und ohne sich vorzustellen, wie er sie betrachtet. 


Aus: Sarah Bakewell, Wie soll ich leben? C.H. Beck, 2012


Montag, 14. Januar 2013

Testpost

...zur Beobachtung der Zugriffe...

Rosenkavalier 13

Gestern abend mein "jährlicher" Rosenkavalier:
Ordentlich, aber nicht epochal. Überraschend nur A. Denoke, der ich diese Rolle (noch) nicht zugetraut hätte.

Montag, 7. Januar 2013

Lawrence of Arabia 4k-digital

Das einmalige Erlebnis von gestern:

Unglaublich, diese Bildqualität der zum zweitenmal restaurierten Fassung, nun in digital 4k!
Technisch besser und schöner als damals in den 60-iger Jahren, als ich ihn zum erstenmal ( von vielen weiteren malen) sah. Was die moderne Technik alles möglich macht!
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Der Film ist und bleibt meine große cineastische Liebe! Wann passiert schon die "Auffrischung" einer alten Liebe  im ganz gewöhnlichen Leben? ;=)
Obwohl der Lawrence des Films mit dem wirklichen L. fast nichts zu tun hat, hat er doch den Grundstein für meinen Arabien-Fimmel gelegt - zusammen mit Karl May, um ganz ehrlich zu sein. - Ich beginne aber wieder "7 pillars of wisdom" zu lesen - mit den Karten der Gegend, die ich gesammelt habe. - Nach Syrien wäre ich noch gern einmal gefahren, aber das wird sich wohl nicht mehr ausgehen. :=(

Der Film hat ja sehr viele schöne, unvergessliche Szenen. Eine der liebsten ist mir diese ganz am Schluß:

"These are new tricks, but I am an' old dog"