Montag, 29. April 2013

Zeitgeschichtler

Gewisse Historiker erinnern mich an Vögel, die über den Müllhaufen der "Zeit-Geschichte" kreisen und nach Verwertbarem für ihre Ernährung suchen - in erster Linie Nazi-Reste. Sie leben offensichtlich gut davon. Sie nennen sich "Zeitgeschichtler", ich würde sie eher "Zeitgeistler" nennen.

"A decent way of living" ???

Zeitgeschichtler nach Art des sattsam bekannten O. Rathkolb (und seine Entourage) schürfen in der jüngeren Vergangenheit nach Rohstoffen, die sie zu heute gängigen Münzen prägen können.

" Historiker sind wie taube Menschen, die ständig auf Fragen antworten, die ihnen niemand gestellt hat".
L.Tolstoj

Mittwoch, 24. April 2013

Die Wahrheit der Medien

Richtig lügen, d. h. Fakten erfinden, tun die Medien ja selten. Aber wie sie die Fakten zusammenstellen und präsentieren, das entspricht in den seltensten Fällen der Wahrheit.

Aber was ist schon Wahrheit? Volle Wahrheit ist immer ein Ziel, dem man sich nur asymptotisch nähern kann, und das ist die Chance für Journalisten und Politiker: Sie verkünden "Wahrheit", meinen damit aber nur die Fahne im Wind, hinter der möglichst viele marschieren sollen.

Montag, 22. April 2013

Nachtrag zur Zeit

Die Zeit ist eine Illusion, sagt Einstein. Genauer (kurz vor seinem Tod):
"Für uns gläubige Physiker hat die Scheidung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nur die Bedeutung einer wenn auch hartnäckigen Illusion"

Ich denke, sie ist (wie auch der Raum, euklidisch gesehen) eine Arbeitshypothese,
vielleicht sogar nur ein McGuffin:

http://de.wikipedia.org/wiki/MacGuffin

http://www.openculture.com/2013/07/alfred-hitchcock-explains-the-plot-device-he-called-the-macguffin.html


WIssenschaft ohne Weisheit

Lichtenberg sagt sinngemäß: Wissenschaft ohne Weisheit ist blind.

Bei den meisten amerikanischen Scientists (insbesondere den Neurobiologen) habe ich genau diesen Eindruck.

Sonntag, 21. April 2013

Bürgerbaumeister

Wenn man in einer Landgemeinde häufig mit Strassen- und anderen öffentlichen Baustellen konfrontiert ist, so heißt das nicht unbedingt, dass dort der Gemeinderat sehr rührig und tüchtig ist,  sondern nur das ansässige einschlägige Gewerbe; es sei denn, der Bürgermeister ist zugleich Baumeister, wie das gern in ÖVP-Gemeinden der Fall ist.

Samstag, 20. April 2013

Idealisten

Ein normaler Mensch wird von Reue geplagt, wenn er eine grausame Tat vollbracht hat. Nicht so der Idealist: Der rechtfertigt alles als Dienst an der Idee.
Wenn möglich, sollte man einen weiten Bogen um die Idealisten machen.

Mittwoch, 17. April 2013

Furcht

"Wo das Müssen beginnt, hört das Fürchten auf..." 

Bismarck

Reue ist keine Sache lauter Worte...



"Nach dem Holocaust lebt in uns allen ein solches berechtigtes und sakrosanktes Schuldgefühl, daß es uns nicht gelingt, auf eine gelassene und objektive Weise über die Juden zu sprechen, wie wir es ohne weiteres über irgend ein anderes Volk tun.
So sehr auch das Bewußtsein der Schuld tief und unauslöschlich als Mahnung und
Schande der Menschheit erhalten bleiben muß, glaube ich doch, daß zuallererst die Juden selbst kein Interesse an diesem Mangel eines klaren Urteils haben [sollten]. Jedenfalls ist es gerade ein Jude, Hans Weigel, der in seinem Buch "Man kann nicht ruhig darüber reden" auf die Gefahren eines Urteils ohne Unterscheidungskraft aufmerksam gemacht hat. Wir fallen von einem Extrem ins andere.
Gestern hat man die Bücher von Juden verbrannt, heute beeilt man sich, alles zu prämieren, was sie schreiben, auch wenn es eine große Narretei ist; denn wegen der Schuld von gestern ist es heute fast unmöglich, auszusprechen, daß auch ein Jude ein Narr sein kann. Weigel sagt dazu: „Darf man als Jude keine schlechten Eigenschaften haben? Doch, man darf, aber sie dürfen nicht erwähnt werden".
Die Folge davon ist, daß in diesem erzwungenen allgemeinen Jubel auch außerordentliche Persönlichkeiten untergehen und unter ihrem Wert gehandelt werden. Ist es wirklich unmöglich,
den richtigen Ton zu finden und Juden wie alle anderen Menschen mit ihren Tugenden und Fehlern darzustellen? Ein Volk unkritisch oder gar ängstlich zu glorifizieren, bedeutet, es ebenso zu diskriminieren, umso mehr, als das Lob von heute nicht imstande ist, die Qual von gestern wettzumachen, sondern sie vielmehr fortsetzt. Aber wie großes Leid stumm macht, so ist auch die tiefe und aufrichtige Reue keine Sache lauter Worte."

Anacleto Verrecchia, Georg Christoph Lichtenberg

Besser könnte ich meine Einstellung zu diesem Thema nicht formulieren. Die [] sind von mir. 

Mittwoch, 3. April 2013

Übel

"Die drückendsten und häufigsten Übel sind diejenigen, womit die Einbildungskraft uns belastet".

Montaigne.