Samstag, 28. März 2015

Philosophen, Metaphysiker und Theologen


Julian Huxley definierte den Unterschied zwischen Philosophen, Metaphysikern und Theologen folgendermaßen:

„Der Philosoph sucht im dunklen Zimmer mit verbundenen Augen eine schwarze Katze. Der Metaphysiker sucht im dunklen Zimmer mit verbundenen Augen eine schwarze Katze, die gar nicht da ist. Und der Theologe sucht im dunklen Zimmer mit verbundenen Augen eine schwarze Katze, die gar nicht da ist und ruft: Ich hab' sie!"

Freitag, 20. März 2015

Donnerstag, 19. März 2015

Reichensteuer III

Wenn ich mir so die Details anschaue, die jetzt zur Steuerreform durchsickern, muss ich mein Urteil über das Verhandlungsgeschick der SPÖ revidieren: Dadurch, dass sich die ÖVP mit ihrem dogmatischen  NJET zur Vermögenssteuer selbst eingemauert hat, hat sie sich zum "Ausgleich" jede Menge kleinerer Nachteile für den Mittelstand eingehandelt, die in Summe auch ganz schön ins Geld ihrer Klientel gehen.  Ob es da nicht gescheiter gewesen wäre, die "Schröpfung" von ein paar Geldsäcken zuzulassen und damit die SPÖ zufrieden zu stellen? Kommt verdächtig einem Eigentor nahe, denke ich.

Mittwoch, 18. März 2015

Zwielichtzone

 "Das Schlimmste trifft auch manchmal zu. Wir sind Männer, haben damit zu rechnen, uns dagegen zu wappnen und uns vor allem klar darüber zu werden, daß wir am Absurden, welches sich notwendigerweise immer deutlicher und mächtiger zeigt, nur dann nicht scheitern und uns einigermaßen wohnlich auf dieser Erde einrichten werden, wenn wir es demütig in unser Denken einkalkulieren. Unser Verstand erhellt die Welt nur notdürftig. In der Zwielichtzone seiner Grenze siedelt sich alles Paradoxe an. Hüten wir uns davor, diese Gespenster >an sich< zu nehmen, als ob sie außerhalb des menschlichen Geistes angesiedelt wären, oder, noch schlimmer: Begehen wir nicht den Irrtum, sie als einen vermeidbaren Fehler zu betrachten, der uns verführen könnte, die Welt in einer Art trotziger Moral hinzurichten, unternähmen wir den Versuch, ein fehlerloses Vernunftgebilde durchzusetzen, denn gerade seine fehlerlose Vollkommenheit wäre seine tödliche Lüge und ein Zeichen der schrecklichsten Blindheit."

F. Dürrenmatt, Das Versprechen

Klarstellung

Der Vorteil der demokratischen Staatsform ist, dass man von den gewählten Politikern darauf schließen darf, dass die Mehrheit des Staatsvolks ihrer Meinung ist. Da nun Israel, wie immer wieder betont wird, die einzige Demokratie in der Region ist, bedeutet dieses Wahlergebnis, dass die Israelis keinen Ausgleich mit den Palästinensern wollen.

Dienstag, 17. März 2015

Gesinnungskritiker

Es gibt Kritiker, die mögen Anton Bruckner deshalb nicht, weil er Richard Wagner verehrt hat, welcher bekanntlich ein Antisemit war. Gustav Mahler hingegen muss man verehren, auch wenn man ihn vielleicht gar nicht so sehr schätzt und Arnold Schönberg sowieso.
In dieselbe Kategorie fällt es, wenn ein führender deutscher Kritiker, der "Stimmenpapst" Jürgen Kesting, den begnadeten Sänger Benjamino Gigli in wüster Manier heruntermacht, weil er unter Mussolini und Hitler so populär war.

Huster

Jeder kennt sie, die Leute, welche sich in Oper und Konzert die schönsten piani und pianissimi aussuchen, um den Frosch in ihrem Hals zu befreien. Andererseits kennt auch jeder selbst die Pein, welche genau dann den Hals heraufkriecht, wenn man es am wenigsten brauchen kann. Und da hilft manchmal die größte Selbstbeherrschung nicht, oder nur so weit, dass der Ausbruch erst recht genau dann erfolgt, wenn es am wenigsten "passt".
Das ist manchmal unvermeidbar und das meine ich auch nicht, sondern die "Huster" der ersten Kategorie oder vielmehr jene unter ihnen, die ganz unbeabsichtigt immer dann husten, wenn ihnen danach ist, ja dies gar nicht bemerken. Menschen dieser Art sind so in sich zentriert, dass ihnen gar nicht die Idee kommt, dass ihre Hervorbringungen von der Umwelt als störend empfunden werden könnten. Sie können sich selbst ausschließlich als Mittelpunkt des Universums wahrnehmen und sich nicht einmal temporär "von außen" betrachten.

Es geht natürlich auch so: In einer Tristan-Vorstellung in der Staatsoper brüllte kürzlich ein Zuschauer während einer leisen Passage von der Galerie herunter: "Hören Sie endlich zu husten auf!".



Freitag, 13. März 2015

readiness

We defy augury. There’s a special providence in the fall of a sparrow. If it be now, ’tis not to come. If it be not to come, it will be now. If it be not now, yet it will come—the readiness is all. 


Ich trotze allen Vorbedeutungen: Es waltet eine besondere Vorsehung über den Fall eines Sperlings. Geschieht es jetzt, so geschieht es nicht in Zukunft; geschieht es nicht in der Zukunft, so geschieht es jetzt; geschieht es jetzt nicht, so geschieht es doch einmal in Zukunft. Bereit sein ist alles.

Quelle: Hamlet 

Leiter

    But 'tis a common proof,
    That lowliness is young ambition's ladder,
    Whereto the climber-upward turns his face;
    But when he once attains the upmost round.
    He then unto the ladder turns his back,
    Looks in the clouds, scorning the base degrees
    By which he did ascend.

Julius Caesar, Shakespeare

Doch oft bestätigt sich's,
Die Demut ist der jungen Ehrsucht Leiter;
Wer sie hinanklimmt, kehrt den Blick ihr zu;
Doch hat er erst die höchste Spross' erreicht,
Dann kehret er der Leiter seinen Rücken,
Schaut himmelan, verschmäht die niedern Tritte,
Die ihn hinaufgebracht.

Dienstag, 3. März 2015

Reichensteuer II

Ob die ÖVP wirklich bei der Jagd auf Steuersünder mitmacht, bezweifle ich: Das würde ja Selbstverstümmelung bedeuten.

Statistik

"Geht's uns nämlich noch so mistig,
eins blüht immer, die Statistik".

Fritz Feldner, "Wiener Werkel", 1938